Dass der Bitcoin-Hype vom Jahresanfang inzwischen etwas abgeflaut ist, lässt sich nicht nur am Kursverlauf ablesen. Auch das Handelsvolumen an den Exchanges und bei Krypto-Finanzprodukten ist spürbar gesunken. Doch es gibt auch gute Nachrichten.
Das Volumen an den größten und wichtigsten Kryptobörsen ist im Juni um mehr als 40 Prozent gesunken, berichtet CNBC unter Verweis auf Daten von CryptoCompare. Als Gründe nennt die Plattform den deutlich gesunkenen Bitcoin-Kurs und die hohe Unsicherheit im Zusammenhang mit China oder dem Energieverbrauch beim Bitcoin-Mining.
Doch nicht nur bei Direktinvestments über Kryptobörsen scheint kurzfristig die Luft raus zu sein, sondern auch im Handel mit Finanzprodukten auf Bitcoin und Co. In der Woche vom 5. Juli ist das wöchentliche Handelsvolumen in diesem Bereich auf 1,58 Milliarden Dollar gesunken – der niedrigste Stand seit Oktober 2020, berichtet CoinShares.
Zudem seien in der Vorwoche rund sieben Millionen Dollar aus Produkten, die den Bitcoin-Kurs tracken, abgezogen worden. Leichten Mittelzuflüssen bei entsprechenden Produkten auf andere Kryptowährungen konnten dies aber zumindest teilweise ausgleichen, sodass unter dem Strich rund vier Millionen Dollar abgezogen wurden.
Rücksetzer von sehr hohem Niveau
Kurzfristig scheint das Interesse nachgelassen zu haben, doch das ist kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Trotz des Rücksetzers ist das Handelsvolumen am Kryptomarkt immer noch viel höher als vor einem Jahr, gibt Clara Medalie vom Krypto-Daten-Provider Kaiko im Gespräch mit CNBC zu bedenken.
Mehr noch: Gemessen am Handelsvolumen sei der Juni für den Bitcoin immer noch einer der fünf stärksten Monate aller Zeiten gewesen, so die Experten. Der Rückfall sei lediglich von extrem hohem Niveau im Mai erfolgt.
Auch der Blick auf den langfristigen Kursverlauf relativiert den Rückschlag etwas: Zwar notiert der Bitcoin aktuell 48 Prozent unter dem Allzeithoch von Mitte Mai. Im Vergleich zu vor einem Jahr notiert er aber fast 260 Prozent höher. Zur Erinnerung: Im Juli 2020 ist dem Bitcoin endlich der Ausbruch über die 10.000-Dollar-Marke gelungen – der Startschuss für die aktuelle Bullenphase.
Kurzfristig hat sich die Lage beim Bitcoin etwas eingetrübt, doch auf lange Sicht kann keine Assetklasse der Kryptowährung das Wasser reichen. Auch die langfristigen Aussichten sind nach wie vor stark. Für mutige Anleger mit langem Atem kann die aktuelle Konsolidierung daher auch Einstiegs- oder Nachkauf-Chancen eröffnen.
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Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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