Im Kampf gegen Corona hat sich die EU-Kommission Bezugsrechte für einen weiteren künftigen Impfstoff und für zusätzliche Dosen des Anti-Viren-Medikaments Remdesivir gesichert. Mit der belgischen Tochter des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson schloss die EU-Behörde Verträge über die mögliche Lieferung von Impfstoff für 200 Millionen Menschen. Vorgesehen ist zudem eine Option für weitere 200 Millionen Personen, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte. Zudem steht nun der angekündigte Vertrag mit dem US-Hersteller Gilead über bis zu eine halbe Million weitere Dosen Remdesivir für die EU-Staaten und weitere europäische Länder.
Bei Impfstoffen, die derzeit noch entwickelt werden, hat die Kommission schon ähnliche Verträge mit Astrazeneca und Sanofi -GSK geschlossen, die ebenfalls aussichtsreiche Kandidaten testen. Bisher ist aber noch keiner dieser Stoffe zugelassen. Ein Kommissionssprecher wollte keine Prognose abgeben, wann die Mittel auf den Markt kommen. Man arbeite daran, so schnell wie möglich einen sicheren Impfstoff von hoher Qualität verfügbar zu haben, sagte er.
Die Abnahmeverträge mit Vorkasse sollen die Entwicklung und Massenproduktion beschleunigen. Sie sehen Kaufoptionen für die EU-Staaten vor, sobald die Impfstoffe zugelassen sind. Mit den Firmen CureVac, BioNTech/Pfizer und Moderna habe man außerdem erfolgreiche Sondierungsgespräche abgeschlossen, erklärte die Kommission weiter.
Das Wettrennen um einen Corona-Impfstoff geht derzeit in die entscheidende Phase. Die Projekte von Astrazeneca und BioNTech zählen zu den am weitesten fortgeschrittenen. In Europa hat BioNTech am Dienstag bekannt gegeben, dass man mit einem rollierenden Einreichungsprozess begonnen hat. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR im Oktober vergangenen Jahres bei 11,70 Euro liegt die Aktie von BioNTech mittlerweile mehr als 500 Prozent im Plus. DER AKTIONÄR bleibt äußerst zuversichtlich und empfiehlt die Gewinne laufen zu lassen. Aber auch Moderna, Astrazeneca und CureVac bleiben interessant. Der Markt hat absolut Bedarf an mehreren Impfstoffen.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech und Moderna.
(Mit Material von dpa-AFX)