Ende vergangenen Jahres hatte DER AKTIONÄR bereits darauf spekuliert (vgl. „Grippeschutz fürs Depot: Roche, GlaxoSmithKline, Shionogi & ein deutscher Hoffnungsträger“), nun ist es amtlich. Der deutsche Biotech-Hoffnungsträger BioNTech aus Mainz dürfte voraussichtlich morgen den Gang an die Börse vollziehen. Dann wird das Unternehmen unter dem Kürzel „BNTX“ an der US-Börse Nasdaq handelbar sein.
Läuft alles nach Plan, vollzieht BioNTech den größten Börsengang eines deutschen Biotech-Unternehmens aller Zeiten. BioNTech will im Zuge des Börsengangs zehn Millionen neue Aktien zu einer Preisspanne von 15 bis 16 Dollar je Aktie emittieren. Dies liegt etwas niedriger als die ursprünglich anvisierten 13,2 Millionen Anteile zu einer Range zwischen 18 und 20 Dollar.
Gelingt dem Mainzer Unternehmen das IPO zu den angestrebten Konditionen, könnte es auf einen Schlag zum zweigrößten Wert der deutschen Biotechszene nach Qiagen aufsteigen. Aus der Zahl von insgesamt gut 200 Millionen ausstehenden Aktien und dem angepeilten Ausgabekurs würde sich eine Bewertung von rund vier Milliarden Euro ergeben.
BioNTech verfolgt einen hochinteressanten Ansatz in den Bereich Immuntherapien gegen Krebs sowie Infektionskrankheiten. Das Unternehmen vereint alle wichtigen Disziplinen der präzisen und individualisierten Immuntherapie unter einem Dach –von der Diagnostik über die Wirkstoffentwicklung bis zur Produktion. Die führenden Technologien des Unternehmens reichen von individualisierten Medikamenten auf mRNA-Basis bis zu neuartigen Antikörpern zur Immunmodulation von Checkpoint-Inhibitoren und niedrig-molekularen Wirkstoffen. BioNTech hat dabei einige hochkarätige Partner aus der Pharmabranche vorzueweisen wie Pfizer oder Roche.
Am weitesten fortgeschritten in der Pipeline von BioNTech ist eine neuartige „individualisierte neoantigen-spezifische Immuntherapie“ (iNeST) gegen Krebs, die Biontech in Partnerschaft mit Genentech, einer Tochter des Schweizer Pharmakonzerns Roche entwickelt.
DER AKTIONÄR freut sich auf den hochinteressanten neuen deutschen Biotech-Player an der Börse. Zum einen könnte sich durch den reduzierten IPO-Preis eine durchaus gute Einstiegschance bei einem hochinteressanten Unternehmen ergeben, zum anderen könnte der Börsengang auch frischen Wind für die gesamte deutsche Biotechszene bedeuten. DER AKTIONÄR hält Sie auf dem Laufenden.