Große Pharma- und Biotech-Unternehmen befinden sich auf der Suche nach interessanten Übernahmezielen. Vor Kurzem ist Biogen fündig geworden und hat die milliardenschwere Akquisition von Reata Pharmaceuticals angekündigt. Doch der Biotech-Riese war nicht die einzige Gesellschaft, die ein Auge auf Reata geworfen hat.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg in Bezug auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen berichtet, habe sich Biogen knapp gegen Sanofi durchgesetzt, um die Übernahme von Reata Pharmaceuticals für 7,3 Milliarden Dollar abzuschließen.
Ein Unternehmen, das in einem behördlichen Antrag vom Freitag als "Partei A" bezeichnet werde, habe den Wettbewerb um Reata nach mehreren Bieterrunden um 50 Cents pro Aktie verloren, heißt es. Partei A war Sanofi, sagten die Personen, die darum baten, nicht identifiziert zu werden, weil die Angelegenheit nicht öffentlich sei, so Bloomberg. Repräsentanten von Reata, Sanofi und Biogen lehnten demnach eine Stellungnahme ab.
Spezialist für "Orphan Drugs"
Reata hat sich auf die Entwicklung von Medikamenten gegen seltene Krankheiten spezialisiert. In den USA konnte die Gesellschaft die Zulassung für Skyclarys erhalten zur Behandlung von Friedreich-Ataxie erhalten – eine erbliche Erkrankung des zentralen Nervensystems.
Laut Angaben der Deutschen Hirnstiftung beträgt die Häufigkeit etwa 1 zu 50.000, in Deutschland sind etwa drei bis vier von 100.000 Einwohnern betroffen. Weltweit werden rund 15.000 Betroffene geschätzt.
Sanofi dürfte nun nach weiteren interessanten Targets im Biotech-Sektor Ausschau halten. Klar ist: Biogen hat für Reata sehr tief in die Tasche gegriffen – wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 230 Euro. DER AKTIONÄR rechnet in den kommenden Wochen und Monaten mit weiteren Übernahmen im Biotech-Sektor aufgrund zahlreicher attraktiver Bewertungen, gerade im Bereich der Small und Mid Caps.