Mit der FDA-Zulassung von Spinraza in den USA, dem ersten Medikament gegen Spinale Muskelatrophie weltweit, steht Biogen vor neuen Millionenerlösen. Die Aktie steht vor dem Comeback.
Spinraza (Nusinersen) stellt eine neue Hoffnung für viele Betroffene dar. Denn häufig führt eine schwere Spinale Muskelatrophie (kurz: SMA) zum Tod in den ersten Lebensjahren. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine seltene Genmutation (circa eine Erkrankung auf 10.000 Menschen). Dabei bilden sich Nervenzellen zurück, sodass es zu fehlender Muskelspannung beziehungsweise zu Muskelschwund kommt.
Das frisch zugelassene Medikament Spinraza wurde ursprünglich von der BB-Biotech-Beteiligung Ionis Pharmaceuticals entwickelt und später an Biogen auslizensiert. Dank des Alleinstellungsmerkmals des Wirkstoffes gegen SMA winken Biogen Millionenerlöse. Denn eine Dosis von Spinraza wird für 125.000 Dollar erhältlich sein. Somit ergibt sich im Jahr ein Umsatzpotenzial von 750.000 Dollar pro Patient – deutlich mehr als von Analysten bisher erwartet.
Gemäß dem höheren Marktpreis für den zugelassenen Wirkstoff erhöhten erste Analysten ihre Kursziele für Biogen. Der Experte Christopher Raymond, Analyst von Raymond James, passte sein Kursziel für die Biogen-Aktie entsprechend von 375 auf 386 Dollar nach oben an. Unverändert heißt das Votum: „Strong Buy“. Auch Geoffrey Porges von Leerink Swan & Co. stufte seine Kaufempfehlung um zwei Dollar auf 370 Dollar je Aktie. Er warnt jedoch vor wieder aufkochenden Medikamentenpreisbegrenzungen, da der Preis höher als erwartet sei.
Aktie vor neuem Kaufsignal
Anfang November sorgte die Wahl von Donald Trump und ein positiver Newsflow von Biogen für einen Kursanstieg von rund 275 auf knapp 325 Dollar. Die anschließende Korrektur könnte in Kürze beendet sein und die Aktie des 63 Milliarden schweren Konzerns Kurs auf das Jahreshoch aus dem Jahr 2016 nehmen. Spekulative Anleger legen sich eine Position ins Depot.