Die Aktie des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger bricht im heutigen Handel um mehr als zehn Prozent ein. Und das aus gutem Grund: Das im MDAX gelistete Unternehmen hat erneut seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr nach unten geschraubt. Erst im September wurden die Jahresziele nach unten revidiert. Es ist seit Ende Juni nun bereits Bilfingers vierte (!) Gewinnwarnung – das ist für einen HDAX-Konzern durchaus rekordverdächtig.
Das schwierige Marktumfeld in Deutschland und weiteren europäischen Ländern habe eine grundlegende Neubewertung des Geschäfts rund um Bau und Wartung von Kraftwerken erforderlich gemacht. Nach Steuern liege die Belastung 2014 insgesamt bei rund 230 Millionen Euro. Dies führe auch zu einer deutlichen Anpassung der Ergebnisaussichten für die folgenden Jahre.
Energiesparte bereitet Sorgen
Wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes im Energiemarkt und im Öl- und Gassektor sackte der Auftragseingang um 8,5 Prozent auf gut 5,1 Milliarden Euro ab. Der Auftragsbestand schmolz um 4,5 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Die Leistung blieb mit 5,6 Milliarden Euro praktisch stabil. Auch beim operativen Ergebnis hinterließ das Umfeld deutliche Spuren: Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) brach um 39 Prozent auf 161 Millionen Euro ein, während der bereinigte Gewinn im fortgeführten Geschäft um gut ein Drittel auf 103 Millionen Euro absackte.
Nächste Woche folgen die Details
Im Gesamtjahr rechnet Bilfinger beim bereinigten Gewinn weiter mit mindestens 160 (Vorjahr: 255) Millionen Euro und beim bereinigten Ebita mit mindestens 270 (Vorjahr: 419) Millionen Euro. Die Leistung dürfte sich in der Größenordnung des Vorjahres von 7,7 Milliarden Euro bewegen. Den vollständigen Quartalsbericht will Bilfinger am kommenden Mittwoch vorlegen.
Nicht ins fallende Messer greifen!
DER AKTIONÄR rät weiterhin davon ab, bei der Bilfinger-Aktie ins fallende Messer zu greifen. Wer bereits investiert ist, sollte den Stopp bei 43,00 Euro beachten.
(Mit Material von dpa-AFX)