Aus "Cellink" wurde vor Kurzem "BICO". DER AKTIONÄR hat die jüngsten Entwicklungen und Quartalszahlen bei dem skandinavischen Unternehmen zum Anlass genommen, um ein Interview mit Firmenlenker Erik Gatenholm zu führen und über die weiteren Pläne respektive Zukunftsaussichten der Gesellschaft zu sprechen.
DER AKTIONÄR: Herr Gatenholm, wie zufrieden sind Sie mit den aktuellen Zahlen und der Performance der BICO-Gruppe?
Erik Gatenholm: Ich bin sehr zufrieden. BICO hat etwa 293 Millionen Schwedische Kronen Umsatz generiert. Das Gesamtwachstum von 628 Prozent ist eine beeindruckende Zahl, aber es gab auch einen positiven Effekt durch die Akquisitionen. Worauf ich am meisten stolz bin, sind die 95 Prozent organisches Wachstum. Das ist wirklich schwer zu erreichen, besonders in diesem pandemischen Umfeld. Es ist schön zu sehen, dass unsere Organisation funktioniert.
Sie haben die jüngsten Übernahmen erwähnt. Möchten Sie diese M&A-Strategie fortsetzen?
Ja, auf jeden Fall. Es ist eine gut funktionierende Maschinerie, die wir ausbauen wollen. Akquisitionen sind großartig, denn wir bekommen viel Feedback von unseren Kunden, die uns sagen, welche Art von Produkten und Technologien sie sich wünschen. Wir versuchen, diese im eigenen Haus zu entwickeln oder die erforderliche Technologie zu akquirieren. In den nächsten Quartalen und Jahren werden wir weitere Unternehmen erwerben.
Was ist Ihre Lieblingsakquisition, die BICO in der Vergangenheit getätigt hat?
Gute Frage. Alle Akquisitionen waren großartig. Aber ich könnte die Übernahme von Dispendix hervorheben, die unsere erste Akquisition war. Sie ist etwas Besonderes. Seitdem ist das Unternehmen enorm gewachsen. Dispendix liegt mir also sehr am Herzen, aber es gibt so viele spannende Technologien und Produkte in der Gruppe, die für unsere Kunden wirklich einen Unterschied machen.
BICO ist eine Kurzversion des Wortes „Bioconvergence“. Wie würden Sie dieses Wort in ein paar Sätzen beschreiben?
Bei der Biokonvergenz geht es darum, verschiedene technische Disziplinen mit dem Bereich der Biologie zu kombinieren, um große Herausforderungen im Gesundheitswesen zu lösen. Das ist eine Kurzversion, um diesen Bereich zu beschreiben. Wir wollen Dinge wie künstliche Intelligenz, Robotik, Automatisierung oder Liquid Handling mit der Biologie verbinden. Die Strategie von BICO besteht darin, verschiedene Techniken mit der Biologie zu kombinieren. Cellink wird der führende Anbieter von Bioprinting-Technologien und -Produkten innerhalb der Gruppe sein.
Was ist die langfristige Vision der Bioprinting-Einheit? Wird es in Zukunft möglich sein, Organe zu drucken?
Ja, ich glaube, dass wir im Jahr 2040 oder 2050 in der Lage sein werden, Gewebe, Implantate oder Teilorgane und Geräte zu drucken. Wir bei BICO wollen diese Arbeit ermöglichen und nicht das Unternehmen sein, das diese Dinge druckt. Das sollen unsere Kunden tun. Das ist ein wichtiger Teil unserer langfristigen Vision.
Was können Investoren im Jahr 2021 und darüber hinaus erwarten?
Die BICO-Gruppe ist jetzt in vier verschiedene Bereiche gegliedert: den Bereich Tissue Engineering, den Bereich Proteomics, den Bereich Zelllinienentwicklung und den Bereich Diagnostik. Von allen vier Bereichen können die Anleger in den kommenden Quartalen viel erwarten. Die BICO Group wird zeigen, wie hoch ihre Innovationskraft ist.
Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch!
BICO ist einzigartig positioniert, die Aktie aber kein Schnäppchen. Investierte Anleger lassen die Restposition laufen, Neueinsteiger warten einen klaren Rücksetzer ab.