Bald ist es ein Jahr her, dass Beyond Meat an die Börse ging. Die Anleger bekamen in den ersten Wochen nach dem IPO nicht genug von der Aktie des Herstellers von Fleischersatz, der Titel stieg und stieg. Es folgte ein jäher Absturz. Zuletzt war es lange ruhig geworden um Beyond Meat – doch jetzt macht ein Top-Konkurrent richtig Dampf.
Impossible Foods lässt sich von Corona nicht bremsen und expandiert. Seit heute beliefert das 2011 gegründete Unternehmen exakt 777 weitere Supermärkte in den USA mit seinen Fleischersatzprodukten auf Pflanzenbasis. Insgesamt ist Impossible Foods dann in 1.000 Supermärkten vertreten.
„Wir haben immer gesagt, dass wir 2020 eine Einzelhandelsoffensive fahren wollen“, so Impossible-Foods-CEO Dennis Woodside. „Nun, da viele Leute wegen Corona zu Hause essen, haben wir verstärkt Anfragen sowohl von Einzelhändlern als auch von Endverbrauchern erhalten.“
Woodside weiter: „Unsere bestehenden Vertragspartner haben in den vergangenen Wochen Rekordumsätze mit Impossible Burgern erzielt. Wir wollen so schnell wie möglich landesweit im Einzelhandel expandieren.“
Sätze, die Beyond-Meat-Gründer und -Chef Ethan Brown mächtig unter Druck setzen. Vom Pionier der Branche hat man seit Wochen nichts mehr gehört. Die Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht Beyond Meat am 4. Juni.
Beyonds Problem: die relativ hohe Abhängigkeit vom Gastronomiegeschäft. Im Q4 machte Beyond Meat 59 Prozent seines Konzernumsatzes mit Restaurants. Da die Gastronomie wegen Corona seit Wochen weitestgehend geschlossen ist und nur Drive-in und Delivery erlaubt sind, dürfte die Q1-Bilanz verheerend ausfallen.
Die Wall Street erwartet für das Gesamtjahr 2020 wegen der Coronakrise nur noch Erlöse von 426 Millionen Dollar, womit sich ein KUV von 10,8 ergibt. Im kommenden Jahr soll der Umsatz auf 617 Millionen Dollar steigen (KUV: 7). Damit ist Beyond Meat definitiv kein Schnäppchen, zumal sich die Konkurrenzsituation nicht nur durch Impossible Foods verschärft. Giganten wie Kellogg, Nestlé oder Tyson Foods mischen längst in dem Milliardenmarkt mit, und seit Kurzem ist auch die deutsche Frosta dabei. Prognose: Beyond Meat steht vor einer überaus herausfordernden Zeit, die Aktie ist derzeit kein Kauf.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Beyond Meat.