Hierzulande kennt man nur wenige chinesische Blue Chips – dazu gehören dürften Alibaba, Tencent, Netease oder Weibo. Welche großen Unternehmen an der Börse im Reich der Mitte allerdings trotz des Handelskonflikts mit den USA wirklich gefragt sind, lesen Sie hier.
Der chinesische Aktienmarkt hat ein schwaches Jahr (fast) hinter sich: Gemessen am Shanghai Composite Index liegt das derzeitige Minus bei 19 Prozent. Das ist noch deutlich schwächer als der DAX (-13 Prozent). Der Handelskonflikt mit den USA hat hier spürbar auf die Stimmung gedrückt. So wie das Land selbst ist dabei auch Chinas Leitindex, der Shanghai Composite, ein vergleichsweise riesiger Index mit aktuell rund 1.500 Aktien. Bekannt sind hierzulande davon nur wenige, etwas mehr immerhin auch an deutschen Börsen handelbar. Vor dem Hintergrund eines irgendwann auch einmal endenden Handelsstreits, einer stark zurückgekommenen Börse und den langfristig ohne Zweifel hervorragenden Aussichten chinesischer Unternehmen eine gute Gelegenheit, sich diesen Markt einmal etwas näher anzusehen
Fokus auf Blue Chips: Was kaufen die Chinesen?
Um nicht auf manche dubiose Firma hereinzufallen, sollte man gerade beim chinesischen Markt darauf achten, sich auf Blue Chips zu konzentrieren. Ich verwende dazu eine Marktkapitalisierung von mindestens einer Milliarde Euro.
Im zweiten Schritt habe ich geschaut, welche Aktien trotz des Handelskonflikts nicht viel an Wert verloren – oder sogar hinzugewonnen haben. Mit anderen Worten: Auf welche Unternehmen setzen insbesondere die Chinesen im an ihrem Heimatmarkt heuer selbst? Die folgende Liste beschränkt sich dabei auf Aktien, die auch an deutschen Börsenplätzen handelbar sind.
Bunter Mix aus Profiteuren des Wirtschaftswachstums
Zu den Favoriten gehören mehrere Energiekonzerne (Huadian Power, Huaneng Power, China Coal), Bauunternehmen (Huaxin Cement, Maanshan, Jiangsu Expressway), Finanzinstitute (Huatai Securities, China Everbright Bank), eine Versicherung (Ping An Insurance – toller Chart!), der staatliche Eisenbahnbetrieb China Railway und ein Flughafenbetreiber (Shanghai International Airport). Im Gegensatz zu Deutschland sind das in China allesamt Wachstumsmärkte. Mit allen Vertretern partizipiert man damit am voraussichtlich anhaltend hohen BIP-Wachstum Chinas in den nächsten Jahren.
Fazit: Im Vergleich zu Alibaba fallen die genannten Titel eher in den „Value-Bereich“. Ein direkter Vergleich zur fulminanten, aber damit auch riskanteren Entwicklung der chinesischen Techs fällt somit schwer. Vielmehr scheint eine solide Partizipation am Wirtschaftswachstum Chinas mit diesen Aktien möglich.