Starinvestor Warren Buffett wird von Vertrauten gerne mit einem Krokodil verglichen: Lange liegt er auf der Lauer und wartet. Ist der richtige Zeitpunkt gekommen, prescht er hervor und beißt zu. Über die letzten Jahre hat Buffett eine riesige Cashquote gefahren und sich damit nicht nur Freunde gemacht. Immer wieder beteuerte der 89-Jährige, dass er gerne kaufen würde, aber aktuell nichts Geeignetes findet. Spekulationen machten bereits die Runde, wo das "Orakel aus Omaha" als nächstes zuschlagen würde.
"Kurseinbrüche sind Kaufgelegenheiten, keine Verkaufsgelegenheiten. Denn bei Panik werden auch gute und solide Unternehmen ausverkauft." Mit diesen Worten wird Buffett gerne zitiert – und er liegt damit goldrichtig. Laut Angaben des Nachrichtensenders Bloomberg hat Buffett erst neulich seine Anteile an der Fluggesellschaft Delta Air Lines um 976.000 Stück aufgestockt, was einer Investitionssumme von 45,3 Millionen US-Dollar entspricht. Demnach ist Berkshire Hathaway nun im Besitz von 71,9 Millionen Delta-Aktien.
Allerdings scheint Buffett auf noch tiefere Kurse zu hoffen, denn er hat nach wie vor mehrere Milliarden Dollar auf der hohen Kante liegen. Über die letzten Jahre hat er vor allem ein Faible für Banken- und Airline-Aktien entwickelt. Diese waren jedoch in den letzten Tagen stark unter Druck geraten.
Sein größtes Investment Apple bezeichnete der Investor zuletzt als „das wahrscheinlich beste Unternehmen der Welt“. In einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC sagte er, dass der iPhone-Produzent inzwischen „das dritte Geschäft“ der Firma Berkshire Hathaway sei. Im dritten Quartal hatte der Investor allerdings seine Position etwas abgebaut. Mittlerweile machen die Apple-Anteile noch rund 5,6 Prozent von Berkshires Portfolio aus (siehe Grafik unten).
Es kann nur darüber spekuliert werden, wo der Altmeister als nächstes zuschlagen wird. Schenkt man allerdings seiner Vorliebe für Apple Glauben, so dürfte er hier bei weiter fallenden Kursen ein paar Anteilsscheine abgreifen.
Auch die Berkshire Hathaway-Aktie hatte in den letzten Wochen stark abgegeben. Seit Ende Februar steht hier ein Minus von mehr als elf Prozent zu Buche. Aktuell notiert die Aktie knapp unter der 200-Dollar-Marke.
Buffetts Berkshire Hathaway ist nichts für Trader, sondern für Langfrist-Investoren. Das „Orakel aus Omaha“ hat über die Jahre hinweg mehrfach bewiesen, ein Händchen für lukrative Investments zu besitzen. Die aktuelle Korrektur kann daher durchaus als Kaufgelegenheit betrachtet werden.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Berkshire Hathaway.