Die strukturellen Treiber bei Infineon sind intakt. Neben der eigenen operativen Entwicklung können frische Analystenstimmen, Zahlen der Wettbewerber und eine Entscheidung in Sachen EU-Autozölle die kurzfristige Kursentwicklung der Aktie beeinflussen. Chattechnisch hat sich Bild zuletzt wieder aufgehellt.
Offizielle Zahlen von zum vor rund drei Wochen beendeten Geschäftsjahr 2018/19 gibt es von Infineon am 12. November. Die im März gesenkte Prognose sollte auch dank eines starken Dollars erreicht worden sein. Der Ausblick von Vorstand Reinhard Ploss dürfte aber weiter recht zurückhaltend ausfallen. Auch an Infineon dürfte der gesamtwirtschaftlichen Gegenwind samt Margendruck nicht spurlos vorübergehen.
Spätestens ab dem zweiten Halbjahr dürfte die Talsohle in Sachen Profitabilität aber durchschritten sein und die Marge dank der besseren Saisonalität und einer höheren Produktionsauslastung wieder spürbar anziehen.
Die Aktie trat zuletzt in dem leicht aufwärtsgerichteten Trendkanal mehr oder weniger auf der Stelle. Solange sich die Aktie oberhalb der Unterstützung bei 15,40 Euro halten kann, ist die Welt aus charttechnischer Sicht in Ordnung. Gelingt der Sprung über die 17-Euro-Marke würde ein Kaufsignal mit erstem Ziel 19,15 Euro generiert.
Bei einem anhaltend positiven Newsflow und einem halbwegs freundlichen Marktumfeld sollte die Aktie das Kaufsignal in Kürze generieren. Risikobewusste Anleger können mit einer Trading-Position auf dieses Szenario spekulieren, dabei aber mögliche Stimmungsschwankungen einkalkulieren.