Die Aktie von Bed Bath & Beyond kennt am Montag im vorbörslichen US-Handel kein Halten und schießt rund 74 Prozent auf 28,21 Dollar nach oben. Der Grund: Der GameStop-Vorsitzende Ryan Cohen hat mit seiner Investmentfirma RC Ventures laut eigenen Angaben rund zehn Prozent der Anteile an Bed Bath & Beyond übernommen.
Cohen, der auch mächtig in GameStop investiert hat und beim Videospielehändler den Turnaround anschiebt, sieht anscheinend auch beim Einzelhändler für unterschiedliche Haushaltsartikel und Möbel noch Potenzial.
In einem Brief schreibt der Investor, dass Bed Bath & Beyond aktuell damit kämpfe, Probleme in der Lieferkette zu bewältigen. Zudem kritisiert Cohen die Führungskräfte, darunter auch CEO Mark Tritton, dass sie trotz schwacher Leistungen hohe Vergütungen einstreichen würden.
„Wir sind der Meinung, dass Bed Bath & Beyond seinen Fokus schärfen muss, um den Betrieb zu stärken, die Nachfrage zu befriedigen und den richtigen Geschäftsmix aufrechtzuerhalten – gleichzeitig müssen strategische Alternativen geprüft werden, wie die Trennung von Buybuy Baby oder einen vollständigen Verkauf des Unternehmens“, schrieb Cohen.
Dass ein Umbau dringend nötig ist, hat auch das aktuelle Management erkannt und seit dem Amtsantritt von Tritton im Jahr 2019 Läden geschlossen oder umgebaut, neue Eigenmarken eingeführt und sich von Sparten wie Cost Plus World Market getrennt. Cohen bezeichnet diesen Ansatz jedoch als „Streuschuss-Strategie“, die nicht funktioniert. Eine Privatisierung des Unternehmens unter einem starken Investor könnte den nötigen Fokus für den Turnaround bringen.
Der von Anlegern gefeierte GameStop-Retter hat nun sein Auge auf den nächsten angeschlagenen Einzelhändler geworfen. Ob nun die Probleme von Bed Bath & Beyond beseitigt werden können oder ob eine Privatisierung ansteht, bleibt abzuwarten. Anleger sollten vorerst von den volatilen Titeln Abstand halten.