+++ Die besten Aktien trotz Allzeithoch +++
Foto: Frank Hoermann/Sven Simon/picture alliance/dpa
30.11.2024 Jan-Paul Fóri

BayWa: Sanierungsfähigkeit bestätigt – so will BayWa die Krise meistern

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BayWa

Gute Nachricht für BayWa-Aktionäre: Der Konzern kann sich laut dem Sanierungsgutachter durch Gesundschrumpfung retten. Die "Sanierungsfähigkeit" des hochverschuldeten Agrarunternehmens wurde im zweiten Entwurf des im Juli in Auftrag gegebenen Gutachtens bestätigt, wie die BayWa am Wochenende mitteilte. DER AKTIONÄR verrät, ob die BayWa-Aktie jetzt ein Kauf ist.

AKTIONÄR-Leser wissen: BayWa ist der größte Agrarhändler Deutschlands und spielt insbesondere im Süden und Osten des Landes eine zentrale Rolle für die Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung. In den ersten drei Quartalen häufte das 101 Jahre alte Traditionsunternehmen jedoch einen Nettoverlust von knapp 641 Millionen Euro an. 

Diese Schieflage brachte das Unternehmen bereits im Juni in Bedrängnis. Ursache für diese Entwicklung waren schlecht laufende Geschäfte sowie hohe Abschreibungen auf das Geschäft mit erneuerbaren Energien. Seit rund drei Wochen überprüft zudem die Finanzaufsicht Bafin den Jahresabschluss 2023, da die BayWa möglicherweise finanzielle Risiken geschönt hat. 

Laut dem Gutachten können alle vier Geschäftsbereiche (Agrar, Baustoffe, Energie und Technik) erhalten bleiben. Allerdings will sich die BayWa laut dem Sanierungskonzept von „bestimmte wesentlichen, insbesondere internationalen Beteiligungen“ trennen. Von Gutachterseite wurde zudem eine „organisatorische Verschlankung“ und weitere operative Einsparmaßnahmen gefordert, um die Krise zu meistern.

Neues Kapital will die BayWa durch Ausgabe neuer Aktien mit Bezugsrecht für die bisherigen Aktionäre beschaffen. Das Geld soll die Liquidität für die operative Geschäftstätigkeit stärken und die Finanzverbindlichkeiten reduzieren. Hauptaktionäre sind derzeit die Bayrische Raiffeisen-Beteiligungs-AG mit einem Anteil von 33,8 Prozent sowie die Raifffeisen Agrar Invest AG, die 28,3 Prozent der Aktien kontrolliert. Die restlichen 37,9 Prozent befinden sich laut Unternehmensangaben im Streubesitz.

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Überdies geht das Unternehmen davon aus, dass sich nach der Transformationsphase, die bis zum 31. Dezember 2027 laufen soll, die Eigenkapitalquote deutlich verbessert haben wird und das Unternehmen marktübliche Erträge erwirtschaftet. Des Weiteren verliefen die Verhandlungen mit den Finanzierungspartnern und anderen wichtigen Stakeholdern weiterhin konstruktiv. 

Der Vorstand geht daher davon aus, dass die langfristige Neuordnung der Finanzierung bis Ende 2027 erzielt werden kann. Den endgültige Restrukturierungsbericht  will BayWa bis spätestens Anfang Q2/2025 vorlegen. Zu diesem Zeitpunkt soll auch die Rekapitalisierung abgeschlossen sein.

BayWa (WKN: 519406)

Die BayWa-Aktie dürfte dank der positiven Nachrichten mit einem Plus in den Handel starten. Trotzdem ist die Kuh noch nicht vom Eis. Anleger bleiben daher vorerst an der Seitenlinie und beobachten die Entwicklungen weiterhin. 

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