Die BayWa-Aktie hat zwar den heutigen ersten Handelstag der neuen Woche mit einem Plus von mehr als einem Prozent beenden können, doch auf Wochensicht steht ein Minus von mehr als sieben Prozent zu Buche. Nun kommt am Montagabend die Meldung, dass die Aufsichtsbehörden beim angeschlagenen Agrarhändler auf den Plan treten.
Die Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin will nämlich den Konzernabschluss 2023 des kriselnden Agrarkonzern BayWa prüfen. Es lägen "konkrete Anhaltspunkte" für Verstöße bei Konzernabschluss und Konzernlagebericht vor, teilte die Bundesanstalt am Montagabend nach Börsenschluss mit. So könne es sein, dass Baywa Risikomanagementziele und -methoden fehlerhaft dargestellt habe. "Dazu gehört die Pflicht, das Liquiditätsrisiko zu beschreiben, also das Risiko, dass das Unternehmen seine Zahlungsverpflichtungen nicht pünktlich erfüllen kann. Dies schließt das Refinanzierungsrisiko ein", hieß es weiter.
Mit der Bekanntmachung der Prüfungsanordnung schaffe die BaFin Transparenz über die Arbeit ihrer Bilanzkontrolle. Dies bedeute jedoch nicht, dass die Rechnungslegung fehlerhaft sei oder voraussichtlich eine fehlerhafte Rechnungslegung festgestellt werde.
Früheren Angaben zufolge leidet der BayWa-Konzern unter einem Schuldenberg von mehr als fünf Milliarden Euro lang- und kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten. Gleichzeitig hat die schwache Weltkonjunktur alle Geschäftsbereiche des Unternehmens getroffen. Mitte Oktober hatte der BayWa-Aufsichtsrat Konsequenzen gezogen: Vorstandschef Marcus Pöllinger musste zum Monatsende gehen, Finanzvorstand Andreas Helber soll zum 31. März 2025 dann ausscheiden.
Beim angeschlagene Agrarhändler kehrt einfach keine Ruhe ein. Die Volatilität der BayWa-Aktie dürfte vorerst hoch bleiben. Das jüngste Fazit des AKTIONÄR hat Gültigkeit: Anleger beobachten die Entwicklung vorerst weiter von außen.
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(Mit Material von dpa-AfX)