Am zurückliegenden Wochenende hat Bayer weitere Daten zum Hoffnungsträger Kerendia (Finerenon) auf einer Fachkonferenz vorgestellt, die eine Zulassungserweiterung unterstützen dürften. Im Anschluss nutzten einige Analysten die Studienergebnisse zum Anlass, um das Papier von Bayer erneut genauer zu beleuchten.
Goldman Sachs hat Bayer auf "Neutral" mit einem Kursziel von 30 Euro belassen. Angesichts der detaillierten Daten der Phase-3-Studie "Finearts-HF" erscheine das Mittel Finerenon zur Behandlung von Herzinsuffizienz wettbewerbsfähig, schrieb Analyst James Quigley zu Wochenbeginn. Der Experte rechnet mit einem Jahresspitzenumsatz von 2,3 Milliarden Euro, der bei beständigem Wachstum über einen Anlaufzeitraum von sieben Jahren erreicht werden sollte. Der Anstieg könnte womöglich sogar noch etwas schneller verlaufen.
Auch JPMorgan-Analyst Richard Vosser rechnet nach den Daten mit einer Zulassung von Finerenon zur Behandlung von Herzinsuffizienz. Seine Einstufung lautet ebenfalls nur "Neutral", der Zielkurs liegt mit 34 Euro aber gut 20 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Das gleiche Votum für die Bayer-Aktie, allerdings ebenfalls mit dem Kursziel von 30 Euro, vergibt die UBS. Ergebnisse für eine dritte Studienphase mit dem Herzinsuffizienz-Medikamentenkandidaten Finerenon seien positiv. Auch er geht nun von einer Zulassung in dieser Indikation aus.
Kerendia hat klares Blockbuster-Potenzial. Gelingt die Zulassung des Produkts zur Behandlung von Herzinsuffizienz in den wichtigsten Märkten (USA, Europa und Japan), dürfte die Absatzdynamik deutlich zulegen. Bayer ist allerdings dringend auf neue wachstumsstarke Produkte in der Pharma-Division angewiesen. Denn die beiden Top-Seller Xarelto und Eylea verlieren peu à peu ihren Patentschutz. Für den AKTIONÄR ist die Aktie immer noch kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)
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