Der DAX-Konzern Bayer legt am Dienstag (04. August) die Zahlen zum zweiten Quartal vor. Die Coronakrise hatte den Leverkusenern im ersten Quartal kaum etwas angehabt. Neben den operativen Kennzahlen liegt der Fokus vor allem auf dem US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter.
Prognose von Bayer
Für das laufende Jahr peilt das Management vor Wechselkurseffekten sowie dem Zu- und Verkauf von Unternehmensteilen ein Umsatzwachstum um 3 bis 4 Prozent auf 44 bis 45 Milliarden Euro an. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie vor Sondereinflüssen sollen davon als bereinigtes EBITDA etwa 28 Prozent hängen bleiben, womit sich ein operatives Ergebnis von etwa 12,3 bis 12,6 Milliarden Euro ergeben würde. Die Prognosen enthalten allerdings keine Abschätzung, wie genau sich der Coronavirus auf das zweite Quartal auswirkt.
Umsatzrückgang erwartet
Experten rechnen laut von Bayer zur Verfügung gestellten Daten im Durchschnitt für das zweite Quartal mit einem leichten Umsatzrückgang auf 10,4 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis dürfte demnach stabil geblieben sein. Unter dem Strich dürfte angesichts der Milliarden-Rückstellung für die angestrebte Glyphosat-Einigung ein dickes Minus stehen. Das Ergebnis auf Basis fortgeführter Geschäftstätigkeit schätzen Analysten daher im Durchschnitt auf minus 7,9 Milliarden Euro. "Die Effekte von Covid-19 auf die Geschäfte dürften erkennbar, aber nicht dramatisch sein", schrieb Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank Ende Juli in einer Studie. Zudem dürfte das zweite Quartal den Tiefpunkt markieren.
Die Bayer-Aktie ist in den letzten Wochen immer weiter abgerutscht. Die AKTIONÄR-Empfehlung wurde vor Kurzem bei 60,00 Euro mit einem ordentlichen Gewinn von 21,6 Prozent inklusive Dividende ausgestoppt. Interessierte Anleger warten die morgige Zahlenvorlage ab und bleiben vorerst an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)