Bayer will gemeinsam mit Foundation Medicine (nach Übernahme zum Schweizer Pharma-Riesen Roche gehörend) diagnostische Tests für Krebspatienten entwickeln. Die Basis dafür bildet das Next-Generation-Sequencing. Im Rahmen des ersten Projektes soll eine Begleitdiagnostik für Larotrectinib (Handelsname Vitrakvi), für das Bayer die Lizenz von Loxo Oncology erwarb, entwickelt werden.
Enorm zukunftsträchtiger Markt
Vitrakvi ist einer der großen Hoffnungsträger in der Pipeline von Bayer. Eine dazugehörige Begleitdiagnostik zu entwickeln, ist ganz klar positiv zu werten. „Die Entwicklung eines begleitenden diagnostischen Tests für Larotrectinib zunächst in den USA und unsere breitere Zusammenarbeit mit Foundation Medicine sind ein wichtiger Schritt in Richtung eines verbesserten Zugangs zu umfassenden molekulargenetischen Tests und die Identifizierung der geeigneten Behandlungsoptionen für Krebspatienten", erläutert Robert LaCaze, Mitglied des Executive Committees der Pharmaceuticals Division und Leiter der Strategischen Geschäftseinheit Onkologie bei Bayer.
Quelle: Loxo Oncology
Bei Larotrectinib handelt es sich um völlig neues Konzept in der Krebsbehandlung. Die Loxo-Pipeline und -Technologie war offenbar für Eli Lilly wiederum zu interessant, für acht Milliarden Dollar hat sich der US-Pharma-Konzern den Bayer-Partner einverleibt. Einen ähnlichen Wirkstoff hat sich auch der Dach-Konzern von Foundation Medicine, Roche, eingekauft: Entrectinib durch die Übernahme von Ignyta.
DER AKTIONÄR rechnet im Zukunftsmarkt der Präzisiononkologie weiter mit hohen Übernahmeaktivitäten. Ausschlaggend dafür könnten Updates zu laufenden Studienprogrammen sein, die in diesem Jahr bei heißen Kandidaten wie Blueprint Medicines oder Deciphera Pharmaceuticals noch auf der Agenda stehen.
Weiter abwarten
Bayer konnte zuletzt mit positiven Neuigkeiten aus der Pharma-Sparte punkten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat beispielsweise vor Kurzem dem Medikament Copanlisib den Status einer "Breakthrough"-Therapie zur Behandlung des Marginalzonenlymphoms gewährt.
Doch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA überschatten die gute operative Entwicklung bei den Leverkusenern. Anleger sollten deshalb vorerst weiter Long-Positionen meiden.