Bayer steht in den USA mit dem Rücken zur Wand. Drei Schlappen bei den Glyphosat-Prozessen haben ihre Spuren in der Entwicklung des Aktienkurses hinterlassen. Das Management rund um CEO Werner Baumann ist gefordert, um die aus den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten hervorgehenden Risiken einzudämmen und das verlorengegangene Vertrauen der Aktionäre zurückzugewinnen. Nun empfiehlt ein Medienanwalt einen Vergleich in den USA.
Milliardenschweres Risiko
Bayer selbst wird inzwischen an der Börse niedriger kapitalisiert, als der eigentliche Übernahmepreis von Monsanto. Dieser Umstand unterstreicht, dass bereits viel Negatives im Kurs eingepreist ist. Doch die finanziellen Risiken sind bis dato unkalkulierbar.
Bayer könnte mit einem Vergleich dem Problem Abhilfe schaffen. Dies rät auch der Medienrechtler Matthias Prinz dem DAX-Konzern im Handelsblatt. Demnach sei es "wahrscheinlich vernünftiger, in den USA einen schnellen Vergleich anzustreben. Das hätte dann für den Rest der Welt Signalwirkung und vor allem wüsste man dann endlich, was es unterm Strich kosten wird."
Diese Einschätzung teilt DER AKTIONÄR. Bayer läuft die Zeit davon, in den kommenden Monaten stehen weitere Glyphosat-Prozesse an. Das Management sollte den Aktionären einen Fahrplan vorlegen, wie die Milliardenrisiken, die aus den über 13.400 anhängigen Klagen hervorgehen, eingedämmt werden können.
Long-Positionen meiden
Die Lage in den USA bleibt angespannt und unkalkulierbar. Anleger sollten Long-Positionen vorerst weiter meiden.