Die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA sorgen erneut für Gegenwind bei den Leverkusenern. Am Donnerstag machten Anwälte mehrerer Kläger in einer Anhörung deutlich, dass viele Vergleiche noch nicht finalisiert worden seien. Bayer hingegen gibt sich unverändert zuversichtlich, zeitnah den Vergleichsprozess abzuschließen, berichtet Bloomberg.
Ende Juni verkündete Bayer eine Einigung mit den zuständigen Klägeranwälten in Höhe von 10,9 Milliarden Dollar. Im Anschluss äußerte US-Richter Vince Chhabria Bedenken am geplanten Deal. "Ich habe leichte Probleme damit, die Pressemitteilung von Bayer aus dem Juni mit den Zahlen, die Sie mir jetzt nennen, überein zu bringen", erklärte der Richter nun.
Der Richter gibt den Streitparteien nun noch rund einen Monat Zeit. Dann will er entscheiden, ob er die Fortsetzung von Prozessen um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter erlaubt, die er wegen der Vergleichsverhandlungen vor Monaten ausgesetzt hatte.
Die schwelenden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA belasten den Bayer-Kurs seit Jahren. Ohnehin sitzt Bayer auf einem Berg von Nettoschulden in Höhe von 36 Milliarden Euro. Die Bilanz ist angeschlagen.
Die Glyphosat-Problematik in den USA bleibt mit enormen Risiken behaftet. Noch immer ist unklar, welche gesamten Kosten auf Bayer im angestrebten Vergleich zukommen. Im frühen Handel verliert der Wert 0,6 Prozent. Derzeit ist die DAX-Aktie kein Investment.
(Mit Material von dpa-AFX)