Das Agrargeschäft in Lateinamerika sowie gute Geschäfte mit rezeptfreien Erkältungsmitteln und anderen Medikamenten wie dem Augenmittel Eylea haben Bayer im dritten Quartal angetrieben. Daher sowie dank höherer Verkaufspreise steigerte der DAX-Konzern den Umsatz im dritten Quartal im Jahresvergleich um gut 15 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro.
Aus eigener Kraft – also um Wechselkurseffekte und Portfolioveränderungen bereinigt – betrug das Plus knapp sechs Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) schnellte um gut 17 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro nach oben. Damit schnitten die Leverkusener besser ab, als Analysten es im Durchschnitt erwartet hatten. Den Jahresausblick bestätigte der Konzern.
Unter dem Strich verdiente Bayer 546 Millionen Euro, nachdem es vor einem Jahr wegen Restrukturierungskosten nur 85 Millionen gewesen waren. Hier hatten Analysten im Schnitt allerdings auf etwas mehr gehofft, genauer gesagt auf 603 Millionen Euro.
„Trotz der steigenden Inflation und der globalen Lieferkettenprobleme konnten wir Umsatz und Ergebnis erneut steigern“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Dienstag bei der Vorlage der Quartalsmitteilung. Insbesondere bei Crop Science setzte sich die Wachstumsdynamik fort. Auch bei Pharmaceuticals und Consumer Health lag der Umsatz höher als im Vorjahresquartal. Den Konzernausblick für 2022 bestätigte Baumann: „Wir sind auf dem besten Weg, unsere im August angehobenen Finanzziele für das Gesamtjahr zu erreichen.“
Die Bayer-Aktie reagiert auf die Zahlenvorlage kaum verändert. Sie notiert am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate bei 54,40 Euro. Das Papier hat sich zuletzt von seinen Tiefs von Anfang Oktober bei 46,70 Euro lösen können. Aus charttechnischer Sicht wäre der Sprung über die 200-Tage-Linie ein wichtiges charttechnisches Signal. Übergeordnet bleiben weiterhin die PCB- und Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA ein großer Belastungsfaktor für die Aktie.