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Bayer: Neuer Ärger in den USA – die Hintergründe

Bayer: Neuer Ärger in den USA – die Hintergründe
Foto: Wolfgang Rattay/REUTERS
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Marion Schlegel 21.09.2023 Marion Schlegel

Bayer hat in den USA eine weitere Klage wegen angeblicher Spätfolgen der seit Jahrzehnten verbotenen Chemikalie PCB am Hals. Die Stadt Chicago verklagt unter anderem Bayer wegen mutmaßlicher Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden durch PCB-Chemikalien, wie aus Gerichtsunterlagen vom Mittwoch hervorgeht. Bayer weist die Vorwürfe zurück.

Bayer (WKN: BAY001)

"Monsanto ist der Ansicht, dass der Fall unbegründet ist, da das Unternehmen niemals PCB in oder in der Nähe des Großraums Chicago hergestellt oder entsorgt hat", teilte der Leverkusener DAX-Konzern am Donnerstag auf Anfrage mit. "Darüber hinaus wurden die Produkte, die angeblich die Quelle von Umweltbeeinträchtigungen sind, von Dritten und nicht von Monsanto hergestellt."

Bayer hatte sich den PCB-Ärger im Jahr 2018 mit der über 60 Milliarden US-Dollar teuren Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto in Haus geholt – ebenso wie die Streitigkeiten um den Unkrautvernichter Glyphosat. Monsanto hatte von 1935 bis 1977 Polychloriertes Biphenylen (PCB) in den USA hergestellt. 1979 wurde die Chemikalie dort verboten.

Die Klage von Chicago folgt auf zahlreiche andere, in denen Personen- und Sachschäden wegen PCB-Produkten geltend gemacht werden. Bayer kassierte auch schon Schadenersatzurteile, geht allerdings dagegen vor. Experten wie Analyst Sebastian Bray von der Privatbank Berenberg gehen dennoch davon aus, dass die Beilegung der PCB-Fälle Bayer in Summe einen niedrigen bis mittleren einstelligen Milliarden-Dollar-Betrag kosten könnten.

Rechtsstreitigkeiten wegen PCB oder Glyphosat hängen wie ein Damoklesschwert über der Aktie von Bayer. Zuletzt ist die Aktie wieder stärker unter Druck geraten. Sie notiert nur noch knapp über dem 52-Wochen-Tief von 46,70 Euro. Diese Untersüttzung sollten Anleger in jedem Fall weiter im Blick behalten. Ein Rutsch daruter würde ein neues negatives Signal bedeuten.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.

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