Bayer musste im Rahmen der Zahlen zum zweiten Quartal den Ausblick etwas nach unten anpassen. Am Markt kam die Zahlenvorlage samt gekappter Prognose nicht gut an. Im Anschluss verlor die Bayer-Aktie auf der Handelsplattform Xetra 2,43 Prozent auf 57,05 Euro. Analysten sehen indes unverändert Upside-Potenzial.
Neue Kaufempfehlung, aber...
Die NordLB hat Bayer nach Quartalszahlen von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft, das Kursziel aber von 78 auf 65 Euro gesenkt. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern habe eine angesichts der Corona-Krise solide operative Entwicklung verzeichnet, schrieb Analyst Thorsten Strauß in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Aufgrund des verdüsterten Ausblicks habe er seine Prognosen reduziert. Auf dem aktuellen Kursniveau rechtfertige aber das verbesserte Chance-Risiko-Verhältnis eine Kaufempfehlung. Anleger sollten allerdings den Glyphosat-Rechtsfall und weitere juristische Auseinandersetzungen im Auge behalten, empfahl der Experte.
"Buy"-Ratings bekräftigt
Bernstein Research hat die Einstufung für Bayer nach Zahlen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 90 Euro belassen. Das zweite Quartal des Konzerns sei gewinnseitig besser, umsatzseitig schwächer als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Gunther Zechmann in einer am Dienstag vorliegenden Einschätzung. Die Konsensschätzungen dürften angesichts des gesenkten Ausblicks fallen.
Noch optimistischer – was das Kursziel betrifft – ist die Baader Bank. Markus Mayer hat die Aktie auf "Buy" mit einem Kursziel von 105 Euro belassen. Die Ergebniskennziffern des Pharma- und Agrarchemiekonzerns seien besser als erwartet ausgefallen, so der Analyst. Der verdüsterte Ausblick und die anhaltenden rechtlichen Auseinandersetzungen dürften aber auf der Aktie lasten. Dennoch sieht Mayer vom aktuellen Kursniveau aus über 100 Prozent Kurspotenzial.
Den Optimismus von den Analysten Mayer und Zechmann kann DER AKTIONÄR aktuell nicht teilen. Die revidierte Prognose ist zu verkraften, allerdings drücken nach wie vor die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA auf die Stimmung und die langfristige Kursentwicklung. Anleger bleiben zunächst weiter an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)