Ein Bericht der "Platow Börse" über eine etwaige Abspaltung der Sparte Crop Science durch den Bayer-Konzern hat am Freitag im nachbörslichen Handel den Aktienkurs angetrieben. In der Spitze legten die Papiere auf Tradegate um 4,8 Prozent im Vergleich zum Xetra-Hauptgeschäft auf 51,10 Euro zu. Zuletzt betrug das Plus noch 2,5 Prozent auf 50,06 Euro.
Den Angaben zufolge soll Bayer-Chef Bill Anderson an Plänen für eine Abspaltung der Agrochemie-Sparte arbeiten, um sie nach dem Vorbild von Siemens Energy an die Börse zu bringen. Unter Marktteilnehmern wurde über diese Option in der Vergangenheit immer wieder spekuliert. Skeptiker halten dem allerdings entgegen, dass mit dem Unkrautvernichter Glyphosat noch immer Risiken verbunden seien, die einem sogenannten Spinoff entgegenstünden.
Der Aktie würde dieser Schritt ganz klar gut tun. Seit Anfang Juni 2023 bekleidet Bill Anderson das Amt des Vorstandsvorsitzenden bei der Bayer AG. Anleger erhoffen sich schon länger einen Neuanfang unter dem neuen Chef. Aktivistische Investoren fordern mehrfach eine Aufspaltung des Konzerns, da sie zu wenig Überschneidungen zwischen der Agrar- und der Pharmasparte sehen. Die Konzernführung hatte dies aber immer wieder zurückgewiesen und auch auf Überschneidungen in der Pharma- und der Agrarforschung verwiesen, etwa mit Blick auf Gentechnik. Auch Anderson hatte einer Aufspaltung zunächst eine Absage erteilt.
Die Aktie von Bayer stand in den vergangenen Wochen erneut deutlich unter Druck. Das Papier ist ganz knapp an dem vom AKTIONÄR empfoehlenen Stoppkurs bei 48,00 Euro vorbeigeschrammt. Investierte Anleger bleiben dabei. Eine bevorstehende Aufspaltung könnte ganz klar neue Fantasie in den Wert bringen. Ein erstes wichtiges positives charttechnisches Signal wäre die Rückeroberung der 38-Tage-Linie. Im Bereich von 55 Euro verläuft zudem ein wichtiger horizontaler Widerstand.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
(Mit Material von dpa-AFX)