Am Dienstag hat Bayer solide Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht und die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Die Anleger honorierten das allerdings wenig. Vom Schlusskurs am Montag verlor die Aktie inzwischen rund acht Prozent. Optimistischer geben sich dagegen die Analysten, die sich regelmäßig mit dem DAX-Konzern beschäftigen.
Die Deutsche Bank etwa bestätigte ihre Kaufempfehlung und das Kursziel von 79 Euro. Vor allem dank einer starken Performance der Sparte Crop Science habe der Pharma- und Agrarchemiekonzern im dritten Quartal besser als erwartet abgeschnitten, so Analyst Falko Friedrichs.
Auch Richard Vosser von JPMorgan bestätigte seine Kaufempfehlung. Der Experte kürzte jedoch das Kursziel von 80 auf 77 Euro, da der Konsens seiner Ansicht nach den Druck der 2023 zu erwartenden Normalisierung der Glyphosatpreise auf das operative Ergebnis noch nicht vollständig widerspiegele. Höhere Preise und Einsparungen dürften auch angesichts der zu erwartenden Inflationsentwicklung nicht ausreichen, diesen Druck zu kompensieren.
Pessimistischer gibt sich dagegen die Credit Suisse, die ihr Kursziel auf 66 Euro sowie ihre Einstufung auf „Halten“ beließ. Die Ergebnisse des dritten Quartals seien stark gewesen, schrieb Analyst Dominic Lunn nach dem Zwischenbericht. Hinter dem Kursrutsch vermutet er Unsicherheit, ob die Leverkusener den Inflationsdruck gut beherrschen können. Lunn kappte seine Ergebnisschätzungen bis 2025 im Schnitt um 1,4 Prozent.
Experten rechnen im Durchschnitt mit deutlichen Kursgewinnen
Der Konsens für das Kursziel liegt derweil bei 79 Euro. Somit schreiben die Experten der Aktie ein Potenzial von fast 60 Prozent zu. Die 29 von Bloomberg befragten Analysten raten 24 Mal zum Kaufen der Aktie. Fünf Mal lautet das Votum „Halten“. Demgegenüber steht keine Verkaufsempfehlung.
Trotz der überwiegend optimistischen Analysten verlor die Bayer-Aktie in Folge der Quartalzahlen deutlich. Der seit Anfang November bestehende Aufwärtstrend ist somit gebrochen. Zudem fiel der Kurs unter die charttechnische wichtige GD50 und GD100. Übergeordnet bleiben weiterhin die PCB- und Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA ein großer Belastungsfaktor für die Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)