Der Rückschlag in der ersten Phase des zweiten Glyphosat-Prozesses lastet schwer auf der Bayer-Aktie, die DAX-Papiere notieren auf dem tiefsten Stand seit Sommer 2012. Auch beim Blutdrucksenker Xarelto kämpft der Konzern seit Jahren vor Gericht. Nun hat sich Bayer mit dem Partner Janssen entschlossen, via Vergleich nahezu alle der 25.000 Xarelto-Klagen beizulegen. Kostenpunkt: 775 Millionen Dollar.
Bayer öffnet das Portemonnaie
Alle sechs bisher verhandelten Verfahren seien zu Gunsten der beiden Unternehmen ausgegangen, heißt es von Unternehmensseite. Bayer sei weiterhin davon überzeugt, dass die Klagen jeglicher Grundlage entbehren. Der Vergleich bedeute daher auch nicht die Anerkennung einer entsprechenden Rechtspflicht, so Bayer.
Und dennoch will Bayer offenbar die Rechtsrisiken per Vergleich minimieren. Xarelto ist der Top-Seller der Leverkusener, für 2019 rechnen Analysten mit einem Produktumsatz von über vier Milliarden Euro. Die Glyphosat-Prozesse in den USA überschatten derzeit jedoch alles bei den Leverkusenern. Laut Konzernangaben stiegen die Klagen zuletzt auf etwa 11.200 bis zum 28. Januar.
An der Seitenlinie bleiben
Auch wenn die Bayer-Aktie mittlerweile optisch günstig erscheint nach dem Kurseinbruch von über 60 Prozent seit dem Rekordhoch vom 13. April 2015 bei 144,12 Euro sollten Anleger nach wie vor die Finger von der Aktie lassen. Die Risiken im Zusammenhang mit den Glyphosat-Prozessen sind weiter unkalkulierbar.