Nach den Zahlen zum ersten Quartal 2023 knickt die Aktie von Bayer zur Stunde um rund sieben Prozent ein. Neben den verfehlten Erwartungen bei Umsatz und Ergebnis drückt vor allem der vorsichtige Ausblick auf die Stimmung unter den Marktteilnehmern. Auch charttechnisch ist das Papier nun merklich angeschlagen.
Der Umsatz fiel im ersten Quartal im Jahresvergleich leicht auf 14,4 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank knapp 15 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro. Analysten hatten hier im Mittel mehr erhofft. Der Gewinn sank um ein Drittel auf knapp 2,2 Milliarden Euro.
Bayer kalkuliert für das laufende Jahr um Effekte aus Wechselkursveränderungen bereinigt und damit auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse 2022 mit einem Umsatz von 51 bis 52 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) soll auf dieser Basis 12,5 bis 13 Milliarden Euro erreichen.
Gegenwind bei #Glyphosat-Preisen belastet #Bayer im ersten Quartal. Umsatz und operativer Gewinn etwas unter den Prognosen, verhaltener Ausblick - "Zielerreichung im unteren Bereich der Bandbreiten". https://t.co/F3rGPer1gB pic.twitter.com/rp7rH0wWK4
— Michel Doepke (@doepke_michel) May 11, 2023
Mit Blick auf das restliche Jahr zeigt sich Bayer verhalten. Wenngleich die Leverkusener den Konzernausblick bestätigen, stellt die Gesellschaft nur die "Zielerreichung im unteren Bereich der Bandbreiten" in Aussicht. Jefferies-Experte Charlie Bentley monierte vor allem das hinter den Analystenschätzungen zurückgebliebene operative Ergebnis der Pharmasparte. Umsatzrückgänge verbuchte Bayer unter anderem beim Top-Seller Xarelto, der in den kommenden Jahren sukzessive seinen Patentschutz verliert.
Aus charttechnischer Sicht testet die Bayer-Aktie nun die breite Unterstützungszone knapp unter der Marke von 55 Euro. In diesem Bereich verläuft auch die wichtige 200-Tage-Linie. Fällt die Aktie nachhaltig unter diese Marke, droht ein Rutsch bis zur Support-Zone bei 50 Euro.
Bayer hat sich im ersten Quartal nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Der vorsichtige Ausblick und das schwache Abschneiden in der Pharma-Sparte belasten. Der neue CEO Bill Anderson, der in wenigen Wochen die Nachfolge des scheidenden Bayer-CEO Werner Baumann antreten wird, hat viele Aufgaben zu bewältigen. Anderson kann Bayer allerdings neu beleben. Investierte Anleger beachten aufgrund des Chartbildes den Stopp bei 48 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.