Die Bayer-Aktie hat zuletzt zur Schwäche tendiert und befindet sich in einem klaren Abwärtstrend. Vor allem die Glyphosat-Problematik lastet nach wie vor schwer auf der Aktie. Nun muss der DAX-Konzern diesbezüglich einen weiteren Rückschlag hinnehmen – die Papiere des deutschen Pharma-Giganten sind im frühen Handel unter Druck.
Konkret hat Bayer
Bayer hatte vor den nun drei verlorenen Prozessen neun US-Verfahren für sich entschieden. Erst am Montag kündigte der Konzern an, die beiden vorherigen Niederlagen anfechten zu wollen.
Bayer betont zudem, weiter von der Sicherheit von Glyphosat überzeugt zu sein. Im Verfahren in San Diego wurden 7 Millionen Dollar als Schadenersatz zugesprochen und weitere 325 Millionen Dollar als Strafschadenersatz. Bayer nannte das Urteil unbegründet und den Schadenersatz-Betrag verfassungswidrig. Zudem habe es in dem Verfahren rechtliche Fehler gegeben. Geschworene sprechen in den USA Klägern oft hohe Summen zu, die Richter nicht selten später senken.
Die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup hatte Bayer sich 2018 mit der über 60 Milliarden Dollar teuren Monsanto-Übernahme ins Haus geholt. Im gleichen Jahr folgte ein erstes Urteil gegen den Dax
Einen Großteil der Klagen hat Bayer bereits abgearbeitet. Im Frühjahr hieß es im Zuge der Vorlage der Geschäftszahlen für 2022, dass von inzwischen insgesamt circa 154 000 angemeldeten Ansprüchen rund 109 000 verglichen worden seien oder die Vergleichskriterien nicht erfüllten. Zudem kann Bayer - per Stand Ende 2022 - auf ein Polster von 6,4 Milliarden Dollar bauen, die der Konzern für Vergleiche bestehender und künftiger Glyphosat-Klagen zurückgestellt hat.
Die Bayer-Aktie dürfte es weiterhin schwer haben: Die jüngste juristische Niederlage belegt, dass die Causa Glyphosat weiterhin ein massiver Belastungsfaktor ist. Zudem hat sich zuletzt auch das Chartbild massiv eingetrübt. Wichtig wäre nun, dass die wichtige 40-Euro-Marke hält. Kurzum: Aktie ist derzeit kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AfX)
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