In einem äußerst freundlichen Marktumfeld hat auch die Aktie von Bayer wieder Boden gut gemacht. Positive Impulse verleihen am Dienstag zudem zwei aktuelle Analystenkommentare aus dem Hause JPMorgan sowie von der Schweizer Großbank UBS, die erhebliches Aufwärtspotenzial für das Papier des DAX-Unternehmens sehen.
JPMorgan hat die Einstufung für Bayer auf "Overweight" mit einem Kursziel von 75 Euro belassen. Die Kursrally im europäischen Pharmasektor sei noch nicht zu Ende, die Fundamentaldaten seien weiter positiv, schrieb Analyst Richard Vosser in einer am Dienstag vorliegenden Branchenstudie. Die Prognosen von Bayer für 2022 könnten höhere Marktschätzungen nach sich ziehen. Mitte des Jahres könnte es juristische Klarheit geben im US-Glyphosat-Fall Hardman.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Bayer auf "Buy" mit einem Kursziel von 85 Euro belassen. Dass das oberste US-Gericht die Berufung von Bayer im US-Glyphosat-Fall Hardeman nicht abgelehnt habe, sondern zunächst die Meinung der Regierung einhole, sei positiv, so Analyst Michael Leuchten.
Wenngleich die Entscheidung damit noch ausstehe, ob der US Supreme Court den Fall zu Verhandlung annehmen werde, scheine sich die Lage für Bayer mit Blick auf den Glyphosat-Streit schrittweise zu verbessern. Der Analyst verwies zudem auf die niedrige Bewertung der Aktien. Dies liege am Glyposat-Streit, denn die Agrargeschäfte liefen stark und auch das Pharmasegment gewinne an Schwung.
Die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten haben die Analysten zwar im Blick. DER AKTIONÄR sieht die Causa allerdings nach wie vor sehr kritisch, denn die finalen Kosten, die auf Bayer zukommen, sind immer noch nicht bezifferbar. Anleger sollten trotz einer günstigen Bewertung (Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8 für 2022) weiter einen Bogen um die Aktie machen. Kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)