Die Aktie von Bayer hat sich nach dem Rückschlag zu Wochenbeginn im Zuge des jüngsten Glyphosaturteils in den USA wieder stabilisieren können. In der laufenden Woche stand jedoch nicht nur das Agrargeschäft im Blickpunkt. Zuletzt erfuhr die Debatte um eine Abspaltung des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten nach einem Bericht in der Financial Times wieder neuen Schwung.
Wie vor einigen Tagen bekannt wurde, haben US-Geschworene Bayer in einem Rechtsstreit um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup zu knapp 2,1 Milliarden Dollar Schadenersatz verurteilt. Die Aktie von Bayer brach daraufhin zu Wochenbeginn deutlich ein. Diesen Rücksetzer nutzen aber direkt einige Anleger zum Kauf, so dass sich die Aktie stabilisieren konnte. Zudem äußerten sich auch einige Analysten durchaus zuversichtlich.
Die DZ Bank beispielsweise hat seine Einschätzung „Kaufen“ sowie das Kursziel von 30 Euro bestätigt. Analyst Peter Spengler erwartet Entscheidung des obersten US-Gerichts zu den Glyphosat-Klagen bis Ende 2026. Dann dürfte eine Grundsatzfrage in den Rechtsstreitigkeiten geklärt sein und zu diesem Thema Ruhe einkehren. Auch Abed Jarad von MWB Research verweist darauf. Er verweist darauf, dass im Falle einer Beilegung des Rechtsstreit im kommenden Jahr immense Werte freigesetzt und eine Rally losgetreten werden könnte.
Im Blickfeld stand bei Bayer zuletzt zudem erneut das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten. Wie die Financial Times unter Berufung auf Insider in dieser Woche berichtete, führte Elliott Management in den vergangenen Monaten Gespräche mit Beteiligungsgesellschaften, um ihr Interesse an der Consumer-Health-Sparte auszuloten. Gleichzeitig hieß es jedoch, dass zwar Interesse bestehe, ein Verkauf aktuell aber unwahrscheinlich sei.
Die Aktie von Bayer hat sich zuletzt im Bereich der 50-Tage-Linie stabilisieren können. Ein positives Signal würde allerdings erst der nachhaltige Sprung über die 200-Tage-Linie bringen, an der das Papier zuletzt allerdings mehrfach gescheitert war. DER AKTIONÄR rät, vorerst weiter an der Seitenlinie zu bleiben und klare positives News und Chartsignale abzuwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.