Bayer hat sich mit der Übernahme von Monsanto auch den Zugriff auf den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat gesichert. Dadurch sehen sich die Leverkusener in den USA mit Rechtsstreitigkeiten konfrontiert, die wohl mit Kosten in Milliarden-Euro-Höhe einhergehen. Das hat den Aktienkurs des DAX-Unternehmens kräftig unter Druck gesetzt. In Deutschland droht deshalb nun Ungemach.
Wie die Wirtschaftswoche berichtet, klagen im Auftrag verschiedener Investoren vor dem Landgericht Köln die Kanzleien Hausfeld und Tilp. Bayer hätte bei der Übernahme von Monsanto das Klagerisiko erkennen und die Aktionäre entsprechend informieren müssen, lauten dem Vernehmen nach die Vorwürfe der Kläger.
Die Wirtschaftswoche bezieht sich im Artikel unter anderem auf Wolf von Bernuth, Partner der Kanzlei Hausfeld. Er fordere im Auftrag des US-Investors Kingstown Capital Management 37 Millionen Euro Schadenersatz vor dem Kölner Landgericht.
Der Vergleich der Performance der zurückliegenden Jahre zwischen der Bayer-Aktie und dem DAX spricht Bände. Anfang 2018 verliefen die Kurse noch nahezu identisch. Mit der Zuspitzung der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten ging die Schere immer weiter auseinander. Von einem Rekordhoch ist die Bayer-Aktie im Vergleich zum DAX meilenweit entfernt. Aktuell notiert der Wert knapp 64 Prozent unter dem Höchststand aus dem Jahr 2015.
Dass die Investoren klagen, ist durchaus nachvollziehbar. DER AKTIONÄR führt auch aufgrund der schwelenden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten die Bayer-Aktie seit längerem nicht auf der Kaufliste. Die finanziellen Risiken sind nach wie vor hoch. Anleger sollten unverändert die Finger von der Aktie lassen.