Die Bayer-Aktie zählt zu den großen Gewinnern der vorangegangenen Tage. Beflügelt von der Meldung, Paul Singer halte eine Position im Milliarden-Bereich, hat die Aktie des DAX-Konzerns beträchtlich an Wert gewonnen. Über das Engagement seines Hedgefonds war zuvor nur spekuliert worden, Anfragen diesbezüglich blieben mit Ausnahme eines "kein Kommentar" unbeantwortet. Heißt das jetzt, dass alles gut ist? Nein, wenn man die neuesten Einlassungen von Marktseite heranzieht.
Das Analysehaus Independent Research hat die Einstufung für Bayer nach Gründung eines Sonderausschusses wegen Glyphosat auf "Verkaufen" mit einem Kursziel von 52,50 Euro belassen. Seine Prognosen für den Agrochemiekonzern blieben vorerst unverändert, schrieb Analyst Tobias Gottschalt in einer am Freitag vorliegenden Studie.
Nach Ansicht des AKTIONÄR bleibt es dabei: Das beschlossene Maßnahmenpaket des Bayer-Aufsichtsrates ist ganz klar positiv zu werten. Doch es wird etwas dauern, bis Bayer eine vernünftige Lösung der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten erringen kann. Spannend bleibt, wie Paul Singer Druck auf das Management ausüben könnte. Neben einem potenziellen Vergleich könnte der durchaus unangenehmen Investor auf eine Aufspaltung drängen. Die Bullen haben das Momentum aktuell auf ihrer Seite. Für Trader interessant, Langfrist-Anleger sollten vorerst weiter abwarten.