Die Weltkonjunktur erholt sich nicht so wie erhofft. Dementsprechend müssen immer wieder Analysten ihre Gewinnschätzungen für zyklische Unternehmen wie etwa BASF reduzieren. Dies tat gestern etwa Stifel. Die Experten gehen sogar davon aus, dass die Ludwigshafener ihre EBIT-Ziele erneut nicht erreichen können.
Auch die Schweizer Großbank UBS ist derzeit skeptisch. So hat Analyst Geoff Haire das Kursziel für die BASF-Titel vor den am 31. Oktober erwarteten Quartalszahlen von 40 auf 37 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Sell" belassen. Der Chemiekonzern dürfte weiterhin unter schwachem Absatz und Margendruck gelitten haben. Seine Schätzung für das operative Ergebnis (Ebit) im dritten Quartal liege deutlich unter der derzeitigen durchschnittlichen Analystenschätzung.
Die Privatbank Berenberg hat indes die Einstufung für die BASF-Anteile auf "Hold" mit einem Kursziel von 50 Euro belassen. Analyst Sebastian Bray analysierte in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie die "Anatomie von Gewinnwarnungen" im Chemiesektor. Nach Juli sei der Oktober der zweithäufigste Monat für Gewinnwarnungen, erklärte der Experte mit Blick auf Daten der Vergangenheit. Der Schwerpunkt liege insgesamt meist kurz nach dem jeweiligen Monatsanfang.
Bei 50 Euro sehen auch die Experten von Oddo BHF die Papiere des Chemieproduzenten als fair bewertet an. Zuvor lag das Ziel des Analysehauses für die DAX-Titel noch bei 52 Euro. Das Anlagevotum wurde mit "Neutral" bestätigt.
Das aktuelle Marktumfeld ist für konjunkturabhängige Firmen wie BASF nach wie vor sehr schwierig. Daher ist der DAX-Titel nach wie vor nur für nervenstarke Anleger geeignet. Aufgrund des eingetrübten Charts drängt sich derzeit kein Kauf auf. Wer die Papiere der Ludwigshafener bereits im Portfolio hat, beachtet weiterhin den Stoppkurs bei 36,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX