Der Chemieriese BASF hat in der Vorwoche die detaillierten Zahlen für das erste Quartal 2023 vorgelegt. Zudem wurde der DAX-Titel ex-Dividende gehandelt. Zahlreiche Anleger fragen sich, ob jetzt der passende Zeitpunkt zum Einstieg gekommen ist. DER AKTIONÄR zeigt auf, was die Analysten derzeit beim Weltmarktführer empfehlen.
Skeptisch gestimmt ist etwa die Schweizer Großbank UBS. Analyst Andrew Stott hat das Kursziel für BASF von 42 auf 43 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Sell" belassen. Er stockte seine Schätzungen leicht auf, und begründete dies mit dem starken Agrarchemiegeschäft im ersten Quartal. Die Markterwartungen für das zweite Quartal seien aber zu optimistisch.
Hingegen sind etwa JPMorgan und die Deutsche Bank deutlich optimistischer. So hat Analyst Chetan Udeshi das Kursziel für BASF nach vollständigen Quartalszahlen von 55 auf 58 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Der Chemiekonzern habe trotz des massiven Abbaus von Lagerbeständen der Kunden die Erwartungen übertroffen, was das Potenzial für deutlich steigende Konsensschätzungen belege. Er hob seine bereinigten operativen Ergebnisschätzungen (Ebit) für 2024 und 2025 etwas an - diese lägen ebenso wie die weitgehend unveränderte Schätzung für 2023 über den Konsensprognosen. Dazu sei die Aktie sehr günstig.
Deutsche Bank Research hat die Einstufung für BASF nach vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 60 Euro belassen. Zwar habe der Chemiekonzern beim operativen Ergebnis (Ebit) die Konsensschätzung übertroffen, schrieb Analyst Tim Jones in einer am Freitag vorliegenden Studie. Der Mittelfluss (Cashflow) sei allerdings schwach ausgefallen.
Noch Luft nach oben
Von den 28 Analysten, die sich regelmäßig mit der BASF-Aktie befassen, empfehlen zehn aktuell den Kauf. 14 Experten stufen die DAX-Titel aktuell mit Halten ein, viermal wird zum Verkauf geraten. Das durchschnittliche Kursziel beträgt derzeit 54,81 Euro, was rund 20 Prozent über dem aktuellen Kursniveau liegt.
Auch DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung: Die Aussichten für BASF hellen sich aufgrund der allmählich wieder besseren Konjunkturprognosen für Europa oder vor allem auch China weiter auf. Mutige Anleger mit einem langen Atem können daher auf eine Fortsetzung der Erholung der DAX-Titel spekulieren (Stopp: 42,00 Euro). Diese notieren noch immer nur knapp über dem Buchwert – in der Vergangenheit folgten auf Phasen derart niedriger Bewertung meist längere Kursanstiege.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.