Eine kräftige Nachfrageerholung vor allem in Asien hat dem Kunststoffkonzern Covestro zum Jahresstart deutliche Zuwächse beschert. Wetterbedingte Produktionsstillstände in Nordamerika und Rohstoffengpässe standen indes einer noch stärkeren Geschäftserholung vom Corona-Einbruch vor einem Jahr im Weg.
Den bereits Mitte April angehobenen Gewinnausblick für 2021 bekräftigte Konzernchef Markus Steilemann am Mittwoch bei der Vorlage detaillierter Zahlen für das erste Quartal, verwies aber auch auf Unwägbarkeiten gerade mit Blick auf das zweite Halbjahr. Sollte das aktuell starke Umfeld allerdings länger andauern als gedacht, könnte beim Jahresziel Spielraum nach oben entstehen. Zuletzt haben auch einige Analysten das Papier erneut unter die Lupe genommen.
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Covestro auf "Buy" mit einem Kursziel von 75 Euro belassen. In den USA stehe ein starkes Aufstocken von Lagerbeständen bevor, schrieb Analyst Laurence Alexander in einer am Freitag vorliegenden Chemiebranchenstudie. Davon dürfte in vorderster Linie unter anderem Covestro profitieren.
Die Baader Bank hat die Einstufung für Covestro nach einer Analystenkonferenz auf "Add" mit einem Kursziel von 72 Euro belassen. Der Mittelwert der vom Unternehmen in Aussicht gestellten operativen Gewinnspanne für das zweite Quartal sei konservativ, so Analyst Markus Mayer in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Denn die Preise für die Produkte des Chemiekonzerns seien im April weltweit nicht gesunken und für den Mai gebe es keine diesbezüglichen Hinweise.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Covestro nach den jüngsten Quartalszahlen sogar von 75 auf 80 Euro angehoben (beim aktuellen Kurs von 54,86 Euro entspricht dies einem Kurspotenzial von 46 Prozent) und die Aktien auf der "Conviction Buy List" belassen. Analystin Georgina Iwamoto erhöhte in einer am Donnerstag vorliegenden Studie die Schätzung für den operativen Gewinn (Ebitda) in diesem Jahr um sieben Prozent. Die Preise für die Produkte des Kunststoffkonzerns hätten sich auf einem höheren Niveau gehalten als angenommen.
Auch DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven für den DAX-Konzern sind gut. Die Aktie des Chemieriesen bleibt daher nach wie vor ein klarer Kauf (Stoppkurs: 47,00 Euro).
(Mit Material von dpa-AFX)