Die BASF-Aktie kommt derzeit einfach nicht in Schwung. Auch am heutigen Donnerstag steht das Papier unter Druck. Gegen Mittag notiert die Aktie 0,5 Prozent im Minus bei 45,31 Euro. Und das an einem eigentlich eher freundlichen Börsentag für Chemiewerte. Wie zuletzt bekannt wurde, müssten sich BASF-Beschäftigte am Standort Lampertheim in Hessen auf Kurzarbeit einstellen.
Aufgrund eines starken Nachfragerückgangs werde die BASF Lampertheim GmbH die Produktion vermutlich im Laufe des dritten und vierten Quartals deutlich zurückfahren müssen, berichtete der Sender Radio Regenbogen am Mittwoch unter Berufung auf Unternehmensangaben. Die betroffenen Mitarbeitenden würden deshalb in Kurzarbeit gehen.
Eine entsprechende Betriebsvereinbarung sei mit der Arbeitnehmervertretung abgeschlossen worden, sagte eine Sprecherin des Chemiekonzerns dem Sender. Dadurch sollen die Arbeitsplätze der Beschäftigten erhalten werden. Da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig blieben, könne auch an anderen Standorten Kurzarbeit nicht ausgeschlossen werden.
Die BASF Lampertheim GmbH gehört als hundertprozentige Tochtergesellschaft zum BASF-Konzern. An dem Standort werden Produkte und Dienstleistungen zur Produktion von Spezialchemikalien erstellt. Rund 500 Beschäftigte gibt es dort nach Unternehmensangaben.
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF mit Sitz in Ludwigshafen hat im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatz- und Gewinneinbruch verbucht. Als Konsequenz aus der Entwicklung kündigte das Management unter anderem an, die Kosten zu senken und Investitionen zu drosseln.
Es gibt aber durchaus auch Positives. Die Energiegewerkschaft IGBCE hat das SPD-Konzept für einen Industriestrompreis begrüßt. Ein Sprecher sagte am Donnerstag, auch in der Bundespolitik zeichne sich eine immer breitere Allianz pro "Brückenstrompreis" ab. "Deutschland muss bei diesem für die energieintensive Industrie entscheidenden Kostenfaktor auf Augenhöhe kommen mit anderen Industrienationen wie den USA oder Frankreich. Es ist gut und richtig, dass die SPD-Bundestagsfraktion die Gewerkschaftsforderung aufgreift, den Preisdeckel an konkrete Transformationsprojekte, Standort- und Beschäftigungsgarantien sowie Tariftreue zu koppeln."
Der geschäftsführende SPD-Fraktionsvorstand will an diesem Donnerstag ein Positionspapier beschließen, nach dem für ausgewählte Branchen der Strompreis vor Steuern und Umlagen für mindestens fünf Jahre auf fünf Cent pro Kilowattstunde begrenzt werden soll.
DER AKTIONÄR hält an seiner positiven Einschätzung zur BASF-Aktie fest. In der Aktie ist mittlerweile viel Negatives bereits eingepreist. Charttechnisch wäre wichtig, dass die Aktie die 200-Tage-Linie überwinden kann. Nicht zu verachten außerdem: Die Dividendenrendite von derzeit 7,4 Prozent. Investierte Anleger sichern sich mit einem Stopp bei 37,00 Euro ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.