Nach wie vor haben die zyklischen Chemiefirmen damit zu kämpfen, dass die Weltwirtschaft einfach nicht in Gang kommt. Die jüngsten Konjunkturdaten aus Europa, den USA oder China gaben zuletzt wenig Anlass zum erhöhten Optimismus. Immerhin kommen nun allmählich auch wieder Nachrichten, die für etwas Zuversicht sorgen könnten.
So hat die US-Industrie die Produktion im Juli nach zwei Rückschlägen in Folge wieder erhöht. Im Montagsvergleich stieg die Gesamtherstellung um 1,0 Prozent, wie die US-Zentralbank Fed am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Anstieg erwartet, allerdings nur 0,3 Prozent erwartet.
Im Juni und Mai war die Herstellung jeweils gefallen. Im Juni fiel der Dämpfer zudem stärker aus als bisher bekannt. Der Rückgang wurde auf 0,8 Prozent im Monatsvergleich revidiert, nachdem zuvor nur ein Dämpfer um 0,5 Prozent gemeldet worden war.
In nahezu allen Bereichen des Verarbeitenden Gewerbes der USA legte die Produktion im Juli zu. Überdurchschnittlich stark stieg die Fertigung von Fahrzeugen mit einem Plus von 8,8 Prozent im Monatsvergleich. Bei den Ausrüstern für die Öl- und Gasindustrie gab es hingegen einen Rückgang. Die Kapazitätsauslastung der Unternehmen stieg auf 79,3 Prozent, nach zuvor revidiert 78,6 Prozent, wie es weiter hieß.
Zudem ist dn der Eurozone die Wirtschaftsleistung im Frühjahr wie erwartet gestiegen. Im zweiten Quartal habe das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um 0,3 Prozent zugelegt, teilte das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mit und bestätigte damit eine erste Erhebung. Volkswirte hatten dies erwartet.
Im ersten Quartal hatte die Wirtschaft noch stagniert. Im vierten Quartal 2022 war die Wirtschaft sogar um 0,1 Prozent geschrumpft. Eine sogenannte technische Rezession konnte damit knapp vermieden werden. Im Jahresvergleich legte die Wirtschaft im Zeitraum April bis Ende Juni um 0,6 Prozent zu. Auch in dieser Betrachtung wurde die erste Schätzung wie erwartet bestätigt.
Trotz dieser leicht positiven Konjunkturdaten dürfte es dabei bleiben: Das Jahr 2023 wird für die Chemiekonzerne weltweit eher mau ausfallen. Allerdings sollte dies längst in den Kursen eingepreist sein. Mutige mit einem langen Atem können daher darauf setzen, dass es ab 2024 wieder besser für BASF (Stopp bei 37,00 Euro setzen) und Evonik (Stoppkurs: 15,00 Euro) läuft.
Mit Material von dpa-AFX
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