Die Ankündigung rüttelt die Branche wach: Mark Bristow, neuer CEO von Barrick Gold, sagte Anfang des Jahres, Barrick benötige mehr Assets in Kanada. Das hat nicht nur einen patriotischen Hintergrund, sondern hat auch damit zu tun, dass Barrick eine Menge Verlustvorträge geltend machen könnte in Kanada. Aber mit nur einer Mine ist das schwierig.
Die Branche rätselt: Welche Aktien passen in das Beuteschema von Barrick Gold. Klar ist: Barrick sucht nach Assets mit 200.000 bis 500.000 Unzen Jahresproduktion über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren. Es gibt nicht viele Projekte, die in dieses Beuteschema passen. Der Aktionär gibt einen Überblick, welche Aktien Barrick ins Visier nehmen könnte.
Pretium Resources: Hochgradig umstritten
Drei Geologen, vier Meinungen. Dieser Spruch gilt, wenn es um das Brucejack-Projekt in British Columbia geht. Pretium Resources (A1H4B5) hat das Projekt entwickelt und es gab von Anfang an kritische Stimmen. Einer der Hauptgründe: Als Pretium das Projekt bohrte, traf es auf Nuggetgold. Kritiker befürchten, dass diese Nuggets den Goldgehalt verfälscht haben, das Projekt also nicht konstant so hochgradig sein wird wie von Pretium angenommen. Entsprechend holprig verliefen die ersten Quartale – mal hui, mal pfui. Doch mittlerweile scheint sich die Produktion zu stabilisieren. Im zweiten Halbjahr 2018 sollte Pretium zwischen 200.000 und 220.000 Unzen zu Gesamtkosten von 710 bis 770 Dollar pro Unze produziert haben. Interessant: Ende vergangenen Jahres hat Pretium den Stream, den es für die Finanzierung des Minenbaus abgeschlossen hatte, zurückgekauft. Damit wird das Projekt für einen potenziellen Übernehmer noch attraktiver. Stabilisiert sich die Produktion und bestätigt sich der durchschnittliche Goldgehalt von über zehn Gramm je Tonne, dann dürfte sicherlich der eine oder andere große Produzent ein Auge auf Pretium werfen.
Passt das Projekt auch für Barrick Gold? der aktionär denkt zwar, dass Barrick eine Tagebaumine einer Untertagemine vorziehen würde, doch Pretium erfüllt die Kriterien, die Bristow an eine künftige Barrick-Mine stellt. Deshalb sollte man eine Übernahme – trotz der aktuell noch vorhandenen Fragezeichen – durchaus als realistisch ansehen.