Die Ankündigung rüttelt die Branche wach: Mark Bristow, neuer CEO von Barrick Gold, sagte Anfang des Jahres, Barrick benötige mehr Assets in Kanada. Das hat nicht nur einen patriotischen Hintergrund, sondern hat auch damit zu tun, dass Barrick eine Menge Verlustvorträge geltend machen könnte in Kanada. Aber mit nur einer Mine ist das schwierig.
Die Branche rätselt: Welche Aktien passen in das Beuteschema von Barrick Gold. Klar ist: Barrick sucht nach Assets mit 200.000 bis 500.000 Unzen Jahresproduktion über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren. Es gibt nicht viele Projekte, die in dieses Beuteschema passen. Der Aktionär gibt einen Überblick, welche Aktien Barrick ins Visier nehmen könnte.
Canadian Malartic – Yamana oder Agnico?
Mark Bristow hatte in einem Interview vorher schon konkretisiert, welche Projekte er sich für Barrick Gold vorstellen kann: Tier 1 Assets mit einer Produktion von rund 500.000 Unzen pro Jahr oder Tier 2 Assets mit einer Produktion von rund 300.000 Unzen pro Jahr. Es gibt tatsächlich nicht viele Projekte, die diese Kriterien erfüllen. Das sicherlich beste Projekt in Kanada in dieser Größenordnung ist Canadian Malartic. Canadian Malartic dürfte im abgelaufenen Jahr rund 650.000 Unzen Gold zu Gesamtkosten von rund 760 Dollar je Unze produziert haben. Das Projekt wird in einem 50/50-Joint-Venture von Agnico Eagle (WKN 860325) und Yamana Gold (357818) betrieben. Da weder Agnico noch Yamana ein Interesse daran haben dürften, ihre Cashcow zu veräußern, bliebe Barrick nur die Übernahme eines der beiden Unternehmen. Agnico ist kerngesund und vergleichsweise wachstumsstark. Eine freundliche Übernahme hält der aktionär für unwahrscheinlich. Eine feindliche Übernahme dürfte zu teuer werden. Wahrscheinlicher ist hier schon, dass man bei Yamana auf offene Ohren stoßen würde. Allerdings würde sich Barrick bei einer Übernahme von Yamana jede Menge Minen in Südamerika, einschließlich Brasilien, ins Portfolio holen. Das Interesse daran dürfte gering sein. Auch wenn Canadian Malartic das Königsprojekt wäre – der aktionär hält eine Übernahme für unwahrscheinlich.