Die Bank of America kann die Anleger mit ihrem Zahlenwerk nicht überzeugen. Der Gewinn liegt zwar über den Erwartungen der Analysten, aber bei den Erlösen wurden die Schätzungen der Experten verfehlt. Niedrige Zinsen und höhere Kosten haben die Bank zum Jahresende belastet. Die BofA-Aktie verliert im vorbörslichen Handel.
Konkret ist der Nettogewinn der US-Großbank um 28 Prozent auf 5,5 Milliarden gesunken. Damit übertraf das Geldhaus allerdings die Erwartungen: Pro Aktie bedeutet das einen Gewinn von 0,59 Dollar gegenüber einem erwarteten Gewinn von 0,54 Dollar pro Anteilsschein.
Anders sieht es bei den Umsätzen aus: Diese gingen um zehn Prozent auf 20,2 Milliarden Dollar zurück. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Schnitt mit 20,7 Milliarden Dollar gerechnet.
Der rege Betrieb an den Finanzmärkten ließ das Handelsgeschäft mit Wertpapieren florieren, doch besonders die wichtige Privatkundensparte spielte deutlich weniger ein. Obwohl die Bank ihre Risikovorsorge für faule Kredite senkte, litt die Bilanz unter geringeren Zinseinnahmen und Gebühren etwa im Kreditkartengeschäft. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie Goldman Sachs oder JP Morgan ist Bank of America von den Zinseinnahmen im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden abhängig.
Zudem drückten hohe Ausgaben für coronabedingte Sicherheitsmaßnahmen für Mitarbeiter und Kunden den Gewinn. Im gesamten Geschäftsjahr ging das Ergebnis von 27,4 Milliarden auf 17,9 Milliarden Dollar zurück.
Dennoch ist Bank-Ceo Brian Moynihan durchaus zuversichtlich „Im vierten Quartal haben wir weiterhin Anzeichen einer Erholung gesehen, angeführt von gestiegenen Verbraucherausgaben und einer Stabilisierung des Kreditnachfrage unserer gewerblichen Kunden sowie starker Märkte und Investitionstätigkeiten.“
Auch DER AKTIONÄR ist optimistisch für seine laufende Empfehlung. So drückt die Bank beim Thema „Digitalisierung“ ordentlich auf die Tube. Genauso sollten (weitere) Sparmaßnahmen der Gewinnentwicklung zuträglich sein. Charttechnisch wichtig ist für Trader jetzt die Marke (Unterstützung) bei 32,72 Dollar – wird die unterschritten, sind kurzfristig weitere Abgaben möglich. Investierte bleiben wegen der guten Langfrist-Perspektiven in jedem Fall dabei und setzen einen Stopp bei 15,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)