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28.07.2017 Fabian Strebin

Banco Santander: Dagegen sehen deutsche Banken alt aus

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Banco Santander

Die spanische Banco Santander hat im zweiten Quartal mit 1,75 Milliarden Euro fast 35 Prozent mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Das Nettozinseinkommen legte um annähernd 14 Prozent auf 8,61 Milliarden Euro zu. Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen und waren bereits Anfang des Monats vorab veröffentlicht worden.

Im Zahlenwerk ist bereits das Geschäft der übernommenen Banco Popolar enthalten. So stieg das Volumen ausfallgefährdeter Kredite von 3,74 auf 5,37 Prozent aller ausgegebener Darlehen. Ohne den Kauf der Krisenbank wäre diese Kennzahl auf 3,55 Prozent gefallen. Santander hat zur Absicherung der Risiken für sieben Milliarden Euro neue Aktien verkauft. Am vergangenen Mittwoch wurde diese Kapitalerhöhung abgeschlossen. Die harte Kernkapitalquote steigt damit von 9,58 auf 10,72 Prozent. Das ist einer der niedrigsten Werte für Banken aus der Eurozone. Im Mittel lag dort die Quote im ersten Quartal des laufenden Jahres bei 13,8 Prozent. Der Vorstand der Banco Santander möchte jedoch im kommenden Jahr zumindest auf eine harte Kapitalausstattung von mehr als elf Prozent kommen.

Gesundes Chance-Risiko-Verhältnis

Die Banco Santander bleibt der Favorit des AKTIONÄR bei den südeuropäischen Banken. Durch die Übernahme der Banco Popolar steigt das Finanzinstitut zum Platzhirsch im spanischen Privatkundenmarkt auf und stärkt die Position im Nachbarland Portugal. Das eröffnet Chancen auf weiter steigende Gewinne, mit welchen die niedrige Eigenkapitalquote erhöht werden kann. Da die spanischen Banken einen Großteil der Kredite mit variablem Zins vergeben, gehören sie zu den großen Profiteuren steigender Zinsen.

Santander sollte von einem höheren Zinsniveau allerdings noch mehr als die heimische Konkurrenz profitieren. Denn die Nettozinsmarge liegt mit 2,95 Prozent deutlich höher als der Mittelwert von 1,81 Prozent der Wettbewerber. Mit einem KGV von 12 ist die Aktie genauso hoch bewertet wie die Gesamtbranche. Jedoch deutet das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,87 auf eine Unterbewertung hin (1,0). Die Dividendenrendite von fünf Prozent lässt sich zudem sehen.

DER AKTIONÄR ist von dem Titel überzeugt und rät zum Kauf. Das Kursziel liegt bei 8,00 Euro. Ein Stopp bei 4,85 Euro sichert gegen hohe Verluste ab.

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