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Aufschwung? Chefs sind skeptisch

Aufschwung? Chefs sind skeptisch
Foto: Börsenmedien AG
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Markus Bußler 20.01.2015 Markus Bußler

Europas Top-Manager haben die Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufschwung in diesem Jahr weitgehend aufgegeben. Nur 16 Prozent der Unternehmenslenker auf dem alten Kontinent rechnen für 2015 mit einer Belebung der Weltwirtschaft. In Deutschland wird die Lage allerdings deutlich optimistischer beurteilt. Das geht aus einer Konjunkturumfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor, die am Vorabend des Weltwirtschaftsforums veröffentlicht wurde. Dazu kommen von Mittwoch bis Samstag 2500 Teilnehmer in Davos zusammen, unter ihnen hunderte Top-Manager und Spitzenpolitiker aus 140 Ländern.

Insgesamt ist die Stimmung in den Volkswirtschaften Europas derzeit weltweit am schlechtesten. Am meisten Optimismus herrscht im Asien-Pazifik-Raum, wo 45 Prozent der Manager eine positive Entwicklung der globalen Konjunktur erwarten. In Nordamerika sind es 37 Prozent und damit noch deutlich mehr als doppelt so viele wie insgesamt in West- und Osteuropa.

Deutsche Chefs optimistischer

Deutsche Firmenchefs heben sich weiterhin positiv vom eingetrübten Europa-Trend ab: Immerhin noch ein Drittel von ihnen äußerte sich zuversichtlich zur Entwicklung der Weltkonjunktur. Im Jahr zuvor waren es allerdings noch 40 Prozent.

Für die jedes Jahr erstellte Studie "Global CEO Survey" hat PwC 1300 Unternehmenschefs aus 77 Länder befragt, davon 55 aus Deutschland. Die Umfrage erfolgte noch vor der überraschenden Abkoppelung des Schweizer Franken vom Euro in der vergangenen Woche.

Vor dieser "Franken-Zäsur", deren längerfristige Folgen bislang unklar erscheinen, erwarteten im weltweiten Durchschnitt 37 Prozent der Befragten für 2015 eine Belebung der Konjunktur. Global rechnet laut PwC fast jeder fünfte Manager mit einer Verschlechterung der Weltkonjunktur. Das sind mehr als doppelt so viele wie vor einem Jahr.

Sorgen

Zu den Sorgen vor umwälzenden Veränderungen durch neue Technologien und den Schwankungen des Wirtschaftswachstums seien geopolitische Krisen und Hacker-Angriffe als Bedrohungen hinzugekommen, sagte PwC-Deutschland-Chef Norbert Winkeljohann.

Allerdings sehen viele Manager heute die Chancen der Digitalisierung deutlicher als früher. "Das digitale Zeitalter hat begonnen", stellt PwC fest. Viele Unternehmen hätten angesichts der Geschwindigkeit, in der neue Technologien ganze Branchen und Märkte umwälzen, mit einer Neuausrichtung ihrer Unternehmen reagiert.

81 Prozent der Befragten sehen in mobilen Technologien das wichtigste Thema der näheren Zukunft. Auch Datenerhebungen und -analysen, Cybersicherheit, soziale Medien und Cloud Computing werden als Themen mit sehr hohem Stellenwert angesehen. "Nach einer Zeit der Diskussionen um die Vorteile digitaler Technologien ist das Bild nun deutlich klarer geworden", sagte Winkeljohann. "Immer mehr Unternehmen können den Mehrwert neuer Technologien in unterschiedlichen Anwendungsbereichen inzwischen konkret beziffern."

Den stärksten Stimmungsabsturz verzeichnet Russland - maßgeblich infolge der Sanktionen wegen des Konflikts mit der Ukraine. Hatten sich russische Manager 2014 noch weltweit am zuversichtlichsten gezeigt, dass sie Umsatzwachstum erzielen zu können, sind sie mittlerweile am pessimistischsten.

(mit Material von dpa-AFX)

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