Chinas Elektronik-Riese Xiaomi surft auf der Welle des Erfolgs. Nach dem weltweit beachteten Einstieg bei E-Autos sorgt Xiaomi aktuell mit Zugewinnen im Smartphone-Markt für gute Stimmung unter den Anlegern. Die Aktie ist jüngst auf den höchsten Stand seit 2022 gestiegen und ein Ende der Aufwärtsbewegung ist nicht in Sicht.
Ist Xiaomi die chinesische Apple? Noch vor zwölf Monaten hätten sich Fans der Marke mit dem Apfellogo angesichts dieses Vergleichs vor lauter Lachen vermutlich verschluckt. Ein Jahr später könnte ihr Lachen ein wenig gequälter klingen, denn auch wenn Apple hinsichtlich Börsenwert (2,6 Billionen vs. 55 Mrd. Dollar), Umsatz (2024e: 358 Milliarden vs. 43,3 Mrd. Dollar) und Gewinnmarge (Ebit-Marge 30 Prozent vs. 5 Prozent) noch immer in einer eigenen Liga spielt – bei der Kursperformance zeigt Xiaomi Apple die Rücklichter.
Während die Aktie der Kalifornier auf Sicht von einem Jahr ein klägliches Bild abgibt und es mit Plus 2 Prozent gerade so über die Nulllinie geschafft hat, stehen für Xiaomi rund 30 Prozent Kursgewinn zu Buche. Aktuell notiert das chinesische Papier in unmittelbarer Nähe zum vor wenigen Tagen markierten 2-Jahres-Hoch (in Hongkong-Dollar). DER AKTIONÄR ist überzeugt, dass Xiaomi die Outperformance fortsetzt, denn: Der Konzern hat die besseren Argumente für Kurssteigerungen auf seiner Seite.
Ende März etwa wurde mit dem SU7 der Öffentlichkeit Xiaomis erstes E-Auto vorgestellt. Selbst die eher konservativen Analysten von Bloomberg Intelligence rechnen mit 60-80.000 verkauften Einheiten binnen eines Jahres. Angesichts eines wettbewerbsfähigen Preises von 30.000 Dollar in der Basisversion (Tesla Model 3: 34.000 Dollar) lassen die Prognosen Raum für eine positive Überraschung. Von den 100.000 Vorbestellungen habe Xiaomi bereits 40.000 Fahrzeuge fest verkauft, schreibt Andy Meng von Morgan Stanley.
Und Apple? Hat gerade erst seine E-Auto-Träume beerdigt.
Neben E-Autos sorgt Xiaomi auch bei Smartphones für einen erfreulichen Newsflow. Untersuchungen von Morgan Stanley belegen einen Zuwachs bei den Marktanteilen in China um 1,5 Prozentpunkte auf 14,9 Prozent. Die Entwicklung ist umso beeindruckender, da Chinas Smartphonemarkt im Februar im Jahresvergleich um zwei Prozent geschrumpft ist. Sondermodelle wie das 14 Ultra mit seiner super-scharfen Leica-Kamera zeugen nicht nur von der Innovationskraft des Konzerns, sondern auch von dessen Selbstbewusstsein. Der Preis fällt mit umgerechnet rund 1.650 Dollar üppig aus.
Und Apple? Das iPhone 16 wird im Herbst erwartet.
Neben der günstigen operativen Entwicklung profitiert Xiaomi auch von seiner stabilen Finanzlage. Deren Qualität war der Ratingsagentur erst am Montag ein "BBB" wert. Den Ausblick nannten die Analysten "stabil", was Xiaomi ein Polster bei der kostenintensiven Startphase im E-Auto-Segment verschafft.
DER AKTIONÄR hat die Aktie von Xiaomi bereits seit Ende 2022 auf der Empfehlungsliste und nach einer längeren Durststrecke scheint sich das Vertrauen in den Konzern nun auszuzahlen. Mit dem SU7 hat der Konzern ein Ausrufezeichen bei E-Autos gesetzt und sollten die neuen Besitzer zufrieden sein, könnte Xiaomi die Branche von hinten aufrollen. Bei Smartphones überzeugt die Firma mit innovativen Produkten und steigenden Marktanteilen. Anleger, die bislang den Einstieg verpasst haben, können das nun nachholen. Die Aktie besitzt mindestens weitere 30 Prozent Potenzial.