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Foto: ASML
10.07.2020 Börsen. Briefing.

ASML: Kaum bekannter Chip-Riese auf Allzeithoch

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ASML

Die meisten Kurse in Deutschland zeigen sich zum Wochenende wieder freundlich. Auch in Europa geht es aufwärts. Der EuroStoxx 50 steigt um rund ein Prozent. Unter den Tagesgewinnern findet sich heute Europa-Schwergewicht ASML. Der Chip-Ausrüster erklimmt ein neues Allzeithoch, heißt es heute im Börsen.Briefing – dem börsentäglichen Newsletter vom AKTIONÄR.

Die Aktien des Halbleiter-Ausrüsters ASML haben am Freitag nahtlos an die jüngste Jagd nach Rekordkursen angeknüpft. In der Spitze rückten sie um rund drei Prozent auf 352,95 Euro vor – ein neues Allzeithoch. Seit Mitte März sind die Papiere kontinuierlich gestiegen, fast verdoppelt hat sich der Kurs in diesem Zeitraum.

Gestützt wird die ASML-Aktie am letzten Handelstag der Woche von höheren Kurszielen der Investmenthäuser JPMorgan und Morgan Stanley. Mit 408 Euro beziehungsweise 380 Euro sehen die beiden Banken trotz des starken Anstiegs noch immer Aufwärtspotenzial. JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande nannte ASML neben Infineon den "Top Pick" der Branche, die Aktie sei quasi eine Anlage für den Ruhestand. Die Nachfrage nach Halbleitern sei intakt, seit Mitte 2019 seien beispielsweise die Spot-Preise für Flash-Speicherchips (NAND) um mehr als 50 Prozent gestiegen.

Im Corona-Crash waren die Papiere der Niederländer zunächst in nur vier Wochen von Kursen um 290 Euro um fast 40 Prozent abgesackt auf unter 180 Euro. In den folgenden knapp vier Monaten zogen sie um 170 Euro nach oben.

ASML (WKN: A1J4U4)

An der Börse ist das Unternehmen mittlerweile nahezu 150 Milliarden Euro wert – fast soviel wie der deutsche Software-Riese SAP. Im Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 sind ASML hinter LVMH, SAP und L'Oreal der viertschwerste Titel.

Die Corona-Krise hat Trends wie Digitalisierung, Home Office, Konnektivität und den Einsatz von Sensortechnik in vielen Geschäfts- und Lebensbereichen noch verstärkt. Insofern gelten viele Unternehmen der Halbleiter-Industrie als Profiteure der Krise. In den USA, wo sich mit Intel, AMD, Broadcom und Texas Instruments etliche Chip-Größen tummeln, ist der Gesamtumsatz der Branche im Mai um gut neun Prozent gestiegen im Vergleich zum Vormonat.

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