Der Immobilienkonzern Aroundtown hat bereits am späten Dienstagabend die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert und bei der in der Branche wichtigen Kennzahl FFO1 eine kleine Überraschung geschafft. Die Anleger sollen in diesem Jahr allerdings leer ausgehen.
„Der Aufsichtsrat von Aroundtown hat heute beschlossen, der für den 28. Juni 2023 anberaumten Jahreshauptversammlung des Unternehmens keine Dividendenausschüttung für das Jahr 2022 vorzuschlagen“, teilte der MDAX-Konzern am Abend mit. Zur Begründung verweist das Management unter anderem auf die gestiegene makroökonomische Unsicherheit, deren schwer absehbare Folgen für die Bewertungen sowie steigende Finanzierungskosten.
Im Vorjahr hatte Aroundtown noch 23 Cent pro Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet.
Zahlen-Überraschung am späten Abend
Kurz darauf folgte eine weitere Mitteilung, in der das Unternehmen die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentierte. Eigentlich war die Vorlage des Geschäftsberichts erst für den morgigen Mittwoch (29. März) anberaumt.
Demnach sind die Mieteinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gestiegen. Bei den für die Immobilienwirtschaft wichtigen Funds From Operations (FFO1) meldete Aroundtown ein Plus von 3,0 Prozent auf 363 Millionen Euro – mehr als von den Analysten erwartet.
Trotz der schwierigen Bedingungen sei es gelungen, sich 2022 von Vermögenswerten in Höhe von 1,6 Milliarden Euro zu trennen, hieß es weiter. In diesem Jahr belaufe sich der Betrag bisher auf 150 Millionen Euro.
Wegen sinkender Immobilienwerte und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte stand unter dem Strich allerdings ein Nettoverlust von insgesamt 457 Millionen Euro beziehungsweise 0,58 Euro pro Aktie.
Die Aroundtown-Aktie war im Vorfeld der Veröffentlichung am Dienstag bereits fast elf Prozent tiefer aus dem Handel gegangen. Die gestrichene Dividende ist vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten im Immobiliensektor zwar keine große Überraschung mehr, dürfte aber auch nicht zur kurzfristigen Besserung der Lage beitragen. DER AKTIONÄR rechnet mit einer Fortsetzung der Talfahrt bei Immo-Aktien.
Mit Material von dpa-AFX.