Apple und Alibaba: Zwischen KI-Traum und Zoll-Alptraum

Apple und Alibaba: Zwischen KI-Traum und Zoll-Alptraum
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Lars Friedrich 29.03.2025 Lars Friedrich

Sowohl die Aktien von Apple als auch Alibaba standen zuletzt mehr oder weniger unter Druck. Beide Konzerne eint derzeit nicht nur das Interesse an Künstlicher Intelligenz – sie verbindet auch das gemeinsame Navigieren durch die geopolitischen Untiefen zwischen Washington und Peking. Was einst globale Tech-Konkurrenz war, wird heute praktisch zur Schicksalsgemeinschaft.

Apple und Alibaba sitzen derzeit gewissermaßen im selben Boot. Beide sind betroffen von den wirtschaftspolitischen Spannungen, die unter US-Präsident Donald Trump ihren Anfang nahmen.

Alibaba wurde – besonders unter Trump, aber auch unter Biden – zur Zielscheibe in den USA. Sanktionen, Druck auf Cloud-Dienste und Börsenplatzprobleme machten dem Konzern zu schaffen. In China wiederum steht das Unternehmen unter stärkerer staatlicher Kontrolle als früher, hat sich aber inzwischen wieder etwas freigeschwommen dank seiner KI-Offensive (siehe weiterführende Beiträge am Artikelende).

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Alibaba Group (WKN: A117ME)

Apple steht unter Druck, weil es in China nicht nur einen riesigen Absatzmarkt, sondern auch große Teile seiner Produktionskette hat. Gleichzeitig muss das Unternehmen mit der Konkurrenz chinesischer Tech-Giganten wie Huawei und Xiaomi kämpfen – vor allem, wenn das iPhone in puncto KI nicht mehr Schritt hält.

Apple-Chef in China

Deswegen hat Apple jüngst eine KI-Partnerschaft mit Alibaba geschlossen. Doch damit nicht genug: Apple-Chef Tim Cook war während der abgelaufenen Handelswoche beim China Development Forum in Peking und besuchte auch Hangzhou, eine chinesische Tech-Metropole, die unter anderem die Heimatstadt von Alibaba ist.

Cooks Besuch soll wohl auch dafür sorgen, dass chinesische Behörden ihre Genehmigung für die Partnerschaft mit Alibaba erteilen.

Bereits zu Wochenbeginn hatte das chinesische Handelsministerium gemeldet, dass sich der stellvertretende chinesische Ministerpräsident He Lifeng mit hochrangigen Vertretern von Apple, Mastercard, Pfizer und Eli Lilly getroffen hatte. Auch ein republikanischer Senator war anwesend. Das Ganze fand in Peking statt, nach einem Wirtschaftsgipfel. In diesem Zusammenhang wurde auch betont, China wolle das Umfeld für internationale Unternehmen verbessern.

Jeff Williams, Chief Operating Officer von Apple, sagte: „Wir haben hier seit 30 Jahren investiert und werden auch weiterhin bedeutende Investitionen in China tätigen.“

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Apple (WKN: 865985)

Sowohl Alibaba als auch Apple sind AKTIONÄR-Empfehlungen und bleiben längerfristige Basisinvestments. Das politische Risiko ist für beide Konzerne zwar erhöht, allerdings dürften bei einem ausgewachsenen Konflikt zwischen den USA und China ohnehin die Börsenkurse auf breiter Front leiden. Und: Die Töne dieser Woche aus China zeigen, dass sowohl der chinesische Staat als auch Apple ein Interesse an einer vernünftigen Zusammenarbeit haben. Bleibt nur zu hoffen, dass Trump keinen Strich durch die Rechnung macht.

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Alibaba Group, Apple.

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Buchtipp: Apple in China

Als Apple seine Produktion nach China verlagerte, um von den billigen Arbeitskräften zu profitieren, saß das Unternehmen am längeren Hebel und diktierte die Bedingungen. Es schickte Tausende von Ingenieuren über den Pazifik, schulte Millionen Arbeiter und gab viele Milliarden Dollar aus, um die fortschrittlichste Lieferkette der Welt aufzubauen. Womit Apple nicht gerechnet hatte: Seine massiven Investitionen verliehen Peking ungewollt eine Macht, die als Waffe eingesetzt werden kann.
Ein faszinierender Einblick in die Art und Weise, wie Apple dazu beigetragen hat, Chinas Dominanz in der Elektronikfertigung aufzubauen … nur um sich dann in einer Beziehung mit einem autoritären Staat wiederzufinden, der immer mehr Forderungen stellt.

Apple in China

Autoren: McGee, Patrick
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Erscheinungstermin: 30.10.2025
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