Im jahrelangen Streit um das Bezahlsystem Apple Pay hat sich der Tech-Riese mit der EU-Kommission geeinigt. Die Behörde akzeptierte nun einen Lösungsvorschlag des Konzerns, der eine Öffnung des Ökosystems auch für externe Zahlungsdienstleister vorzieht. Apple entgeht damit einer drohenden Wettbewerbsstrafe.
„Apple hat sich verpflichtet, Konkurrenten den Zugang zur ‚Tap-and-Go‘-Technologie des iPhones zu ermöglichen“, teilte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag mit. Die nun getroffene Einigung wird Apple künftig daran hindern, „andere mobile Geldbörsen vom iPhone-Ökosystem auszuschließen“. Konkret bedeutet das, dass Apple den Entwicklern von mobilen Geldbörsen und anderen Zahlungsdienstleistern Zugang zu den NFC-Chips fürs kontaktlose Bezahlen gibt.
Banken kritisierten schon lange, dass sie nicht selbst auf den NFC-Funkchip zugreifen können und Bank- und Kreditkarten nur über Apple Pay auf iPhone und Co nutzbar waren. Apple begründete das bislang vor allem mit Sicherheitsaspekten. Die EU-Kommission hatte dem Tech-Riesen allerdings vorgeworfen, mit dieser Praxis seine Marktmacht zu missbrauchen und den Wettbewerb zu behindern.
Die Folge waren rund vierjährige Ermittlungen der europäischen Wettbewerbshüter. Diese wurden durch die Annahme der von Apple vorgeschlagenen Anpassungen nun beendet. Wenn die EU-Kommission die Zugeständnisse von Apple als nicht ausreichend erachtet hätte, hätte der Konzern vermutlich eine hohe Strafe zahlen müssen. Bei Verstößen gegen EU-Wettbewerbsregeln kann die Behörde Geldstrafen von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes verhängen.
Mit der nun getroffenen Einigung kann Apple einen der zahlreichen Streitpunkte mit den Wettbewerbsbehörden abhaken. Der Aktie liefert das am Donnerstag im vorbörslichen US-Handel aber zunächst keine neuen Impulse. Nachdem sie am Vortag – unterstützt von einem positiven Analystenkommentar und Insiderberichten über höhere Absatzziele beim kommenden iPhone 16 – ein neues Rekordhoch markiert hatte, verzeichnet sie zur Stunde leichte Verluste von 0,3 Prozent.
Das Momentum im Chart und auch die operativen Aussichten passen, die Apple-Aktie ist nach dem schleppenden Jahresstart wieder heiß. DER AKTIONÄR rechnet mit einer Fortsetzung der jüngsten Rekordjagd. Gewinne laufen lassen!
(Mit Material von dpa-AFX.)
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