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Apple: Steinreich, aber nicht in Kauflaune

Apple: Steinreich, aber nicht in Kauflaune
Foto: IMAGO
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Nikolas Kessler 09.04.2023 Nikolas Kessler

Spekulationen, dass Apple diese oder jene Firma übernehmen könnte, sind nicht neu und kommen immer wieder auf. Dass der Tech-Konzern auf einem gigantischen Cashbestand sitzt, während das Wachstum zuletzt nachgelassen hat, hat sie zuletzt jedoch angefacht. Apple-Chef Tim Cook scheint bislang aber nicht in Kauflaune zu sein.

Ob Netflix, Peloton, Sonos oder Tesla – in den vergangenen Jahren wurden diverse Konzerne als potenzielle Übernahmeziele für Apple gehandelt. Zuletzt hat Needham-Analystin Laura Martin in dieser Woche Argumente für einen Zusammenschluss mit dem Entertainment-Riesen Walt Disney geliefert (DER AKTIONÄR berichtete).

Als wertvollstes Unternehmen der Welt mit einem Börsenwert von 2,62 Billionen Dollar, rund 165 Milliarden Dollar Cash und hervorragenden Bonitätsnoten könnte Apple wohl tatsächlich fast jede Firma schlucken, die CEO Tim Cook und seinem Team in den Sinn kommt. Doch bislang macht man bei Apple in dieser Hinsicht keinerlei Anstalten.

Nun ist der Konzern ohnehin nicht für große Übernahmen bekannt. Während andere Tech-Riesen öfter mal zig Milliarden ausgaben, ist selbst der bisher größte Zukauf in der Geschichte von Apple vergleichsweise klein: Im Jahr 2014 legte man insgesamt drei Milliarden Dollar für Beats Electronics und Beats Music auf den Tisch.

In den vergangenen Jahren ist die Kauflaune dann weiter gesunken. Gab Apple im Jahr 2020 noch rund 1,5 Milliarden Dollar für Zukäufe aus, waren es im Vorjahr nur noch gut 300 Millionen Dollar. Im Q1-Finanzbericht des laufenden Geschäftsjahrs verzichtete Apple gleich komplett auf die entsprechende Zeile, berichtete Bloomberg.

Anleger und Experten zufrieden mit der Strategie

Obwohl sich das Wachstum zuletzt spürbar verlangsamt hat und die Erlöse im Geschäftsjahr 2023 (bis Ende September) sogar leicht sinken dürften, denkt Tim Cook also offenbar gar nicht daran, mit anorganischem Wachstum durch Fusionen und Übernahmen nachzuhelfen. Am Markt kommt diese Zurückhaltung gut an, denn trotz der eingetrübten Wachstumsprognose hat die Apple-Aktie seit Jahresbeginn deutlich besser performt als der Gesamtmarkt.

„Der Verzicht auf einen großen Deal hat sie bislang nicht beeinträchtigt und wenn es nicht kaputt ist, sollte man es nicht reparieren“, kommentierte etwa Gregg Abella, Chief Executive Officer von Investment Partners Asset Management gegenüber der Nachrichtenagentur.

Logan Purk, Analyt beim US-Finanzdienstleister Edward Jones, geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wenn Apple versuchen würde eine große Übernahme außerhalb des Kerngeschäfts – nicht komplementär, sondern etwas völlig Anderes – zu tätigen, würde mich das beunruhigen.“ Eine derartige Abweichung vom normalen Kurs des Unternehmens würden zwangsläufig fragen nach dem Warum nach sich ziehen, so der Experte.

Auch viele Investoren können wohl gut und gerne auf kostspielige Übernahmen verzichten, denn so bleibt mehr Geld für Dividenden und Aktienrückkäufe übrig. Im Geschäftsjahr 2022 hat Apple für rund 100 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückgekauft. In diesem Jahr soll die Quartalsdividende nach Bloomberg-Informationen um rund 6,5 Prozent auf 0,245 Dollar steigen.

Apple (WKN: 865985)

Ob mit oder ohne große Übernahmen: Apple ist operativ und finanziell sehr gut aufgestellt, um auch das aktuell schwierige Umfeld zu meistern. Starke Zukunftsaussichten und die großzügigen Aktienrückkäufe runden die Investmentstory ab. Für den AKTIONÄR ist und bleibt Apple ein Basisinvestment.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

Derivate auf Apple befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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