Sorgen vor einer nachlassenden Nachfrage nach dem iPhone 14 wegen steigender Preise und sinkender Konsumbereitschaft der Verbraucher haben maßgeblich zur rund 8-prozentigen Talfahrt der Apple-Aktie in der Vorwoche beigetragen. Eine aktuelle Umfrage von Bloomberg Intelligence sorgt mit Blick auf den US-Markt allerdings für etwas mehr Zuversicht.
Der Frage nach dem Preis des iPhones spielt auch für Verbraucher in den USA inzwischen eine größere Rolle als noch vor einem Jahr, doch die Nachfrage nach den Geräten dürfte trotzdem hoch bleiben. Das ist das Fazit der aktuellen iPhone-Umfrage von Bloomberg Intelligence unter US-amerikanischen Smartphone-Nutzern.
Trotz gestiegener Inflation und gesamtwirtschaftlicher Unsicherheit planen mehr Befragte als im Vorjahr kurz- und mittelfristig den Kauf eines neuen iPhones. Konkret gaben diesmal 64 Prozent der Umfrage-Teilnehmer an, in den nächsten zwölf Monaten ein iPhone 14 kaufen zu wollen. Im letzten Jahr planten indes nur 57 Prozent der befragten im entsprechenden Zeitraum ein Upgrade.
Weitere 20,6 Prozent können sich vorstellen, in zwölf bis 24 Monaten ein neues iPhone zu kaufen, wohingegen fast 16 Prozent erst einmal gar kein Upgrade planen.
Frage nach dem Preis wird wichtiger
Gefragt nach den Gründen für den Kauf eines Apple-Telefons nannten 64 Prozent aller Smartphone-Besitzer und 44 Prozent der Apple-Nutzer den Preis als wichtigsten Schlüsselfaktor. Bei der Erhebung im Vorjahr waren es nur 53 beziehungsweise 38 Prozent der Befragten, die den Preis an erste Stelle setzten.
Bloomberg wertet den Anstieg als Indiz für wachsende Preissensibilität und die nachlassende Kaufkraft der Kunden als Folge der stark gestiegenen Inflation. Apple hatte darauf reagiert und die Preise für das iPhone 14 in den USA auf dem Niveau der Vorgängermodelle belassen – sehr zur Überraschung vieler Marktbeobachter, die mit teils deutlichen Preiserhöhungen gerechnet hatten.
Solider iPhone-Absatz erwartet
In anderen Märkten – einschließlich Europa und Japan – hat der Tech-Riese aber sehr wohl an der Preisschraube gedreht. Nicht zuletzt wegen dem starken US-Dollar müssen die Kunden dort also umso tiefer in die Tasche greifen.
In Kombination mit dem eingetrübten Wirtschaftsaussichten in China und Europa rechnen die Bloomberg-Experten daher trotz der scheinbar robusten Nachfrage auf dem wichtigen Heimatmarkt für das Jahr 2023 zunächst „nur“ mit einer iPhone-Nachfrage auf dem Niveau des Vorjahres und einer Umsatzsteigerung um ein bis zwei Prozent. DER AKTIONÄR wertet aber auch das bereits als reife Leistung, denn der globale Smartphone-Markt ist zuletzt bereits geschrumpft.
Klar ist, dass das schwierige Makro-Umfeld auch an Apple nicht spurlos vorübergeht. Die Sorge vor einer nachlassenden iPhone-Nachfrage hatte die Aktie in der Vorwoche schwer belastet. Dank High-End-Produkten, zahlungskräftigen Kunden und hoher Preissetzungsmacht ist der Konzern operativ jedoch gut gerüstet und darüber hinaus finanziell stark aufgestellt, um auch in dieser Phase zu bestehen oder gar zu wachsen.
Wer investiert ist, bleibt daher dabei. Neueinsteiger mit langem Atem können Rücksetzer wie den aktuellen nutzen, um einen Fuß in die Tür zu stellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.