Wenige Wochen vor dem erwarteten Launch der neusten iPhone-Generation brodelt die Gerüchteküche. Neben dem konkreten Termin für die Vorstellung der neuen Smartphones drehen sich die Spekulationen dabei insbesondere um mögliche technische Neuerungen. Vor allem ein angebliches Feature lässt am Montag aufhorchen – und sorgt für massive Kursgewinne beim potenziellen Partner Globalstar.
Laut Apple-Experte Ming-Chi Kuo von TFI Securities könnten die kommenden iPhone-Modelle die technischen Voraussetzungen für eine Verbindung mit extraterrestrischen Netzwerken enthalten. „Wenn Apple die relevanten Software-Funktionen aktiviert, können iPhone-13-Besitzer via Satellit telefonieren und Textnachrichten versenden, wenn sie sich außerhalb der 4G/5G-Netzes befinden“, schrieb er in einer aktuellen Studie.
Kuo, der als einer der Top-Analysten für bislang unveröffentlichte Apple-Produkte gilt, nennt darin stichhaltige Argumente für seine Vermutung. So habe der Tech-Riese bereits vor einiger Zeit ein spezielles Team gegründet, dessen Aufgabe die Erforschung und Entwicklung entsprechender Technologien und Anwendungen sei.
Die Analyse von Lieferketten und Zuliefererdaten lasse zudem drauf schließen, dass im iPhone 13 ein individuell angepasster Baseband-Prozessor namens X60 von Qualcomm zum Einsatz kommt. Dieser besitze die technischen Voraussetzungen, um eine Verbindung mit Satelliten in der niedrigen Erdumlaufbahn aufzubauen, heißt es in der Studie.
Globalstar als potenzieller Netzwerk-Partner
Aus der engen Verbindung zum Chip-Spezialisten Qualcomm leitet der Analyst auch Rückschlüsse auf einen potenziellen Netzwerk-Partner für Apple ab: So sei eine Kooperation mit dem Satellitenkommunikationsspezialisten Globalstar laut Kuo am wahrscheinlichsten. Das Unternehmen betreibt nach Informationen von CNBC ein ziviles Satellitentelefonie-Netzwerk mit 24 Satelliten, die in der niedrigen Umlaufbahn um die Erde kreisen.
„Es gibt viele mögliche Szenarien für eine Kooperation von Apple mit Globalstar“, so der Experte. Das einfachste Szenario sei, dass die Netzbetreiber der iPhone-Nutzer bereits mit Globalstar zusammenarbeitet und sie den Satellitenkommunikationsdienst von Globalstar direkt über ihren Tarif auf dem iPhone 13 nutzen können.
iPhone 13 als technologischer Vorreiter?
Sollten die Vermutungen stimmen, würde Apple mit dem iPhone 13 im Smartphone-Massenmarkt eine Vorreiterrolle in Sachen Satellitentelefonie einnehmen. Denn um vergleichbare Funktionen in ihre Geräte integrieren zu können, müssten andere Smartphone-Hersteller warten, bis Qualcomm im kommenden Jahr den Nachfolge-Chip X65 auf den Markt bringt, so Kuo.
Über diesen First-Mover-Vorteil beim iPhone hinaus biete die Kombination aus dem schnellen 5G-Mobilfunkstandard und der Satellitenkommunikation für Apple enormes Potenzial, so der Analyst. Er verweist unter anderem auf künftige Produkt-Kategorien wie IoT-Accessoires, ein mögliches Apple Car sowie Headsets mit AR- oder VR-Funktionen.
Impulse liefert die Meldung am Montag zunächst jedoch dem kolportierten Apple-Partner Globalstar, dessen Aktie im vorbörslichen US-Handel um bis zu 75 Prozent nach oben schießt. Die Aktie von Apple tritt im Vergleich dazu weitgehend auf der Stelle, bleibt angesichts der starken Langfrist-Aussichten aber einer der Favoriten im Tech-Sektor. Die Kaufempfehlung gilt weiterhin.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.