Nahezu fünf Jahre nach Beginn des erbittert geführten Patentstreits zwischen Apple und Samsung wird der iPhone-Anbieter über eine halbe Milliarde Dollar erhalten. Die Südkoreaner wollen bis Mitte Dezember 548 Millionen Dollar überweisen, nachdem das Urteil kalifornischer Geschworener in einem Berufungsverfahren bestätigt wurde.
Gesamtsumme 900 Millionen Dollar
Apple hatte Samsung im April 2011 verklagt und dem Konkurrenten vorgeworfen, Design und Technik von iPhone und iPad kopiert zu haben. Die Südkoreaner konterten mit eigenen Klagen. Im August 2012 sprachen Geschworene Apple zunächst über eine Milliarde Dollar Schadenersatz zu. Wegen Berechnungsfehlern musste aber über rund die Hälfte der Summe in einem weiteren Verfahren neu entschieden werden, die Gesamtsumme sank auf rund 900 Millionen Dollar. Samsung zahlt nun zunächst den ersten Teil des Betrags, der von Anfang an feststand.
Inzwischen hat der Patentstreit der Smartphone-Schwergewichte an Schärfe verloren. Nur noch die Fälle in den USA werden durchgefochten, die Klagen im Rest der Welt wurden beigelegt.
7,5 Millionen Apple-Watch-Verkäufe
Neben den Nachrichten zum Patentstreit wurden am Freitag zudem neue Verkaufsprognosen zur Apple Watch gekannt. Wie das Marktforschungsinstitut International Data Corporation (IDC) in seiner jüngsten Studie ermittelte, wurden im dritten Quartal insgesamt 3,9 Millionen Apple Computeruhren verkauft. Kein anderer Smartwatch-Anbieter war erfolgreicher. Im Gesamtmarkt der Wearables hat allerdings der Konkurrent Fitbit die Nase vorn, der im gleichen Zeitraum 4,5 Millionen Einheiten verkauft hat. Zusammen mit dem zweiten Quartal wurden bisher laut den Schätzungen der Marktforscher 7,5 Millionen Apple Watches verkauft. Rivale Samsung ist mit seinen Smartwatches nicht einmal in den Top 5 vertreten.
Dabeibleiben!
Zwar gehört der Apple Watch nach den Prognosen des IDC die Pole-Position im Smartwatch-Markt. Allerdings hatten zahlreiche Experten mit höheren Verkaufszahlen gerechnet. Sollte die Schätzung der Marktforscher zutreffen, generiert die Apple Watch gerade einmal 1,5 Prozent an den Gesamtumsätzen der Kalifornier. Dennoch: Apple ist finanziell sehr stark aufgestellt. Die iPhone-Umsätze wachsen stark, weshalb die Erlöse weiter steigen werden. Kurzfristig ist der Chart allerdings angeschlagen. Der Widerstand bei 120 Dollar erwies sich als zu stark. Investierte Anleger bleiben aufgrund der starken Aussichten dabei. Neue Positionen sollten aufgrund der Charttechnik momentan nicht aufgebaut werden.
(Mit Material von dpa-AFX)